Interview: "Fahrer tragen große Verantwortung"

Sie führen regelmäßig GDP-Fahrerschulungen durch. Wie läuft das ab? Üblicherweise veranstalten wir ein fünf- bis siebenstündiges Seminar mit Workshop-Charakter, das die Fahrer vor Aufnahme ihrer Tätigkeit besuchen. Hier werden häufig Fehler gemacht. Wird nämlich ohne geschultes Personal gearbeitet und es kommt zu einem Transportschaden, kann es Probleme mit dem Verlader und der Versicherung geben. Also immer vorher schulen - und die Schulung einmal pro Jahr wiederholen. Welche Inhalte vermitteln Sie? Das reicht von den Grundlagen der GDP über praktisches Wissen zur Be- und Entladung bis hin zu Reinigungsthemen. Darüber hinaus müssen die Fahrer zum Beispiel lernen, was es bedeutet, mit qualifiziertem Equipment zu fahren, und was das für Folgen hat, zum Beispiel beim Werkstattbesuch. Meiner Erfahrung nach werden die Inhalte am besten behalten, wenn man sie anhand von praktischen Fällen schildert. Ich nehme immer wieder Bezug auf Vorkommnisse aus dem vergangenen Jahr. GDP-Regeln sind zum Teil schwere Kost. Wie halten Sie die Zuhörer bei der Stange? Sie müssen die Fahrer zunächst abholen. Machen Sie ihnen klar, was für eine große Verantwortung sie tragen, wenn sie Medikamente transportieren. Streng genommen bewegen sie mit ihrem Trailer ein größeres Budget, als die meisten ihrer Kollegen im Büro verantworten! Weisen Sie die Fahrer auf die Wertigkeit ihrer Arbeit hin. Dann sind sie auch motiviert und interessiert. Was kostet eine solche Schulung? Das schwankt je nach Anwender zwischen 1000 und 2000 Euro pro Trainingstag. Geht das nicht billiger? Natürlich gibt es von anderen Anbietern auch 30-Minuten-Schulungen im Internet - bloß bei diesen Alibi-Schulungen bekommen die Fahrer nichts wirklich vermittelt. Wir begrenzen unsere Workshops immer auf zehn Teilnehmer, weil nur im kleinen Kreis eine echte Diskussion entsteht - und damit Verständnis.

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