Fährverkehr auf der Ostsee boomt - mehr Güterumschlag

30.01.2006 09:21 Uhr

Der Fährverkehr auf der Ostsee boomt. Die Häfen in Kiel, Lübeck, Rostock und Sassnitz verzeichnen überwiegend Zuwächse beim Güterumschlag und steigende Passagierzahlen. Der positive Trend soll sich 2006 fortsetzen.

Kiel/Rostock. Nach drei rückläufigen Jahren hat der Seehafen Kiel 2005 erstmals wieder Zuwächse beim Güterumschlag verbucht. Der Gesamtumschlag stieg um zwei Prozent auf 4,74 Millionen Tonnen. Beim Passagierverkehr kletterte die Zahl um 20 Prozent auf 1,56 Millionen. Auch für 2006 erwarte man einen Aufwärtstrend, sagte der Sprecher des Seehafens, Ulf Jahnke. Ein Zuwachs im Passagier- und Frachtverkehr von bis zu fünf Prozent werde erwartet. Von Lübeck aus gehen 18 Fährlinien nach Schweden, Norwegen, Finnland, Russland, Lettland und Estland. Davon sind 16 reine Frachtlinien. Wie Scandlines meldet auch die in der Hansestadt beheimatete Reederei TT-Line Rekorde bei der Fracht: "Wir haben 2005 erstmals mehr als 300.000 Frachteinheiten über die Ostsee nach Schweden transportiert", sagt Sprecherin Hanja Richter. Bei den Passagieren wurde ein leichter Zuwachs verzeichnet. Für 2006 wird mit weiterem Wachstum gerechnet, trotz der Konkurrenz durch die festen Querungen über den Öresund und den Großen Belt sowie die Expansion der Billigflieger. Auch die Reederei Finnlines geht von einer weiteren Zunahme des Frachtaufkommens und der Passagierzahlen auf ihren Linienverbindungen von Lübeck nach Helsinki, Kemi, Kotka, Oulu, Rauma und Turku in Finnland aus. Auf die positive Entwicklung reagiert Finnlines mit hohen Investitionen: "Wir werden im Jahr 2006 drei neue, größere Schiffe auf der Strecke Travemünde-Helsinki in Dienst stellen", sagt die Sprecherin der Reederei, Ute Schiller. Die neuen Schiffe gelten als die größten RoPax-Schiffe der Welt. Der Seehafen Rostock konnte nach Angaben der Hafen- Entwicklungsgesellschaft sein Fährgeschäft im vergangenen Jahr um etwa 600.000 auf 13,95 Millionen Tonnen Fracht steigern. "Der Anteil am Gesamtumschlag des Hafens betrug 61 Prozent", sagte Hafensprecher Christian Hardt. Der Rostocker Hafen blickt laut Hardt optimistisch in die Zukunft: "Mit der EU-Osterweiterung verlagern sich auch die Verkehrsströme nach Osten." Dies zeige sich unter anderem an der Entscheidung der Reederei Scandlines, Rostock zur Drehscheibe für ihren Baltikumverkehr zu machen. Für den Fährhafen Sassnitz wiederum macht sich die Fertigstellung der Küstenautobahn A 20 bemerkbar. Für die Zukunft sieht Geschäftsführer Harm Sievers dank der deutlich verbesserten Verkehrsanbindung den Hafen im Aufwind. "Wir gehen davon aus, dass die Reeder ihre Kapazitäten und Frequenzen erhöhen"», sagte Sievers. Im kommenden Jahr wird dann die neue Rügenbrücke fertig. Von Sassnitz fahren Fähren nach Sankt Petersburg, Klaipeda (Litauen)und Trelleborg (Schweden).

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