Lübeck. Bis 2030 werden den Unternehmen im östlichen Schleswig-Holstein zwischen Hamburg und Fehmarn bis zu 21.400 qualifizierte Mitarbeiter fehlen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Prognos, die am Montag auf dem Kongress "Fach- und Führungskräfte für den Hansebelt" in Lübeck vorgestellt wurde.
Besonders betroffen sind der Studie zufolge die Bereiche Gesundheitswirtschaft, Logistik, Tourismus und Gastronomie. Diese Branchen gelten als Schlüsselbranchen des Landes in der Hansebelt-Region zwischen Hamburg und Kopenhagen.
So würden in der Gesundheitswirtschaft im Jahr 2030 etwa 2300 Fachkräfte fehlen, im Transport- und Logistikgewerbe 1300 und im Tourismus 1200, sagte der Projektleiter der Studie, Peter Kaiser. Gefragt seien Mitarbeiter mit Hochschul- oder Fachhochschulabschluss oder mit abgeschlossener Berufsausbildung und fachlicher Fortbildung.
Die Nachfrage nach ungelernten Kräften werde in allen Branchen dagegen weiter sinken, sagte Kaiser. Die Analyse zeigt nach Auffassung des Präses der Industrie- und Handelskammer zu Lübeck, Christoph Andreas Leicht, den Handlungsbedarf für die Unternehmen, um sich dem Fachkräfte-Sog aus den Ballungsräumen Hamburg und Kopenhagen entgegenzustemmen.
Die Betriebe müssten noch enger mit Schulen und Hochschulen zusammenarbeiten, um Schüler an die Wirtschaft heranzuführen, sagte Leicht. Weitere Säulen seien die Weiterbildung von Mitarbeitern durch die Unternehmen und die gezielte Werbung um Fach- und Führungskräfte in anderen Regionen. Dabei helfe die hohe Wohn- und Lebensqualität in Schleswig-Holstein, sagte Leicht. (dpa)