-- Anzeige --

Ex-Verkehrsstaatssekretär: Französische Bahnfrachtreform gescheitert

18.07.2011 10:24 Uhr
Ex-Verkehrsstaatssekretär: Französische Bahnfrachtreform gescheitert
Dominique Bussereau, ehemaliger französischer Verkehrsstaatssekretär: Die Sanierung bei der SNCF und die Umstrukturierung des Bahnfrachtsektors sind gescheitert
© Foto: imago/Xinhua

Dominique Bussereau: Die Sanierung bei der SNCF und die Umstrukturierung des Bahnfrachtsektors sind gescheitert

-- Anzeige --

Paris. Der frühere französische Verkehrsstaatssekretär Dominique Bussereau hat in einem Interview mit der Wirtschaftszeitung Les Echos erklärt, er halte die von der Staatsbahn SNCF eingeleitete Sanierung und Umstrukturierung des Bahnfrachtsektors für gescheitert. Auch er selbst sei zwar für die Einrichtung von so genannten Schienenautobahnen für den LKW-Transport, man müsse aber „realistisch" sein und sehen, dass man mit diesen „nicht sehr viel Volumen" befördern werde. Das Frachttransport-Angebot der Staatsbahn sei „in erschreckendem Maße zurückgegangen" und Großverlader wie etwa der Stahlkonzern Arcelor Mittal transportierten teilweise wieder über die Straße.

Die Staatsbahn sieht Bussereau dafür nicht als alleinigen Veranwortlichen an. Weitere Gründe seien vielmehr die zahlreichen Instandssetzungs- und Erneuerungsarbeiten im französischen Streckennetz sowie die „formidable Flexibilität" seitens des Strassengütertransports. Der UMP-Parlamentsabgeordnete des Departements Charente-Maritime und Präsident des dortigen Conseil Régional war im November letzten Jahres nach seiner Wahlniederlage gegen die frühere Präsidentschaftskandidatin Ségolène Royal aus dem Amt geschieden und durch Thierry Mariani ersetzt worden.

Bei der SNCF konstatiert er „wenig Lust" und Engagement für den Frachtbereich ebenso wie gegenwärtig für den geplanten weiteren Ausbau des Netzes für die Hochgeschwindigkeits-Personenzüge TGV, die die Bahn offenbar nicht mehr für rentabel halte. Beides seien konkurrierende Sektoren, und das, was sich im Frachtbereich derzeit abspiele, sehe wie ein Rückzug aus. Es fehle der Bahn an „Ambition", sie könne sich als Transportunternehmen nicht nur mit dem Alltagsgeschäft begnügen. Der frühere Verantwortliche für den Verkehr in Frankreich findet insgesamt, die Staatsbahn vermittle den Eindruck, „Angst vor der Konkurrenz" zu haben und kein Unternehmen zu sein, das auf Eroberungen aus sei. (jb)

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.