Europaletten: Stückgutkooperation 24plus mit neuen Tauschregeln

04.06.2008 17:36 Uhr
europalettenKaputt172
24plus tauscht Europaletten nicht mehr mit jedem

Die Partner der Stückgutkooperation 24plus Logistics Network haben vereinbart, Europaletten nur noch mit Spediteuren aus Ländern zu tauschen, die ebenfalls einen Lademitteltausch anbieten.

Hauneck. Hintergrund dieses Beschlusses ist die Entscheidung von Spediteuren aus zahlreichen europäischen Länden, darunter Italien, der Schweiz und Dänemark, aus dem europäischen Palettenpool auszusteigen. Werden Sendungen in diese Länder auf Europaletten ausgeliefert, bekommen die deutschen Unternehmen keine Tauschpalette zurück. Jedoch beharren die Spediteure aus dem Ausland bei Sendungen nach Deutschland häufig auf den Palettentausch mit dem Argument, Deutschland sei Mitglied im Palettenpool. „Diese ungleiche Praxis treibt das Lademittelsaldo unserer Partner zwangsläufig ins Minus und belastet damit die Erträge massiv“, sagt Peter Baumann, Geschäftsführer von 24plus. „Daher haben sich die 24plus-Partner einvernehmlich entschieden, das Tauschsystem nur noch dort zu akzeptieren, wo es funktioniert. Wo wir getauscht bekommen, tauschen wir gerne.“ Andernfalls gilt nach der Neuregelung von 24plus eine Europalette – wie ein Karton – als Bestandteil der Sendung. Baumann: „Es ist dann Aufgabe des Versenders, die Palette dem Empfänger anzurechnen. Dazu führen unsere Partner Gespräche mit ihren Kunden.“ Die Entscheidung der Partner gegen den einseitigern Tausch gilt für Sendungen im gemeinsamen 24plus-Netz. Unberührt davon bleiben Individualabsprachen zwischen Absender und Empfänger. „Einigen sich Absender und Empfänger auf einen Palettentausch, sind alle 24plus-Partner flexibel genug, diese einzelvertraglichen Regelungen umzusetzen“, so Baumann. Ohnehin sei es bereits im Inland schwierig genug, so Baumann weiter, einen Palettentausch zu organisieren. Der Zustand vieler im Umlauf befindlicher Europaletten ist aufgrund der gestiegenen Holz- und Palettenpreise so schlecht, dass Stückgutkooperationen überproportionale viele „Schrottpaletten“ aussortieren müssen. Weiteres Problem: Bei Palettenschuldnern, die selten angefahren werden, übersteigen die Prozesskosten der Palettenabholung den Warenwert des Ladungsträgers. Viele Großversender hingegen geben aus Gründen der Optik und Hygiene nur weiße Paletten aus und fordern ebensolche fabrikneuen Paletten im Tausch ein. Diese Anforderung kann bei den Empfängern vielfach nicht oder nur mit hohem Aufwand umgesetzt werden. In der Praxis wird von den Spediteuren eine komplexe und aufwändige Zusatzleistung gefordert, die längst nicht mehr mit dem Argument „das ist eingepreist“ abgetan werden kann. Baumann fordert daher für die Zukunft praxis- und leistungsgerechte Lösungen. Er sieht die Spediteure sehr wohl auch künftig in der Lage, für die Kunden eine umfassende Dienstleistung rund um die Lademittel anzubieten, diese muss aber als eingeständige Leistung anerkannt und bezahlt werden.

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