Brüssel. Die EU-Kommission will die CO2-Emissionen im Verkehrssektor bis zum Jahr 2050 um 60 Prozent reduzieren. Das ist die zentrale Aussage des langerwarteten Weißbuches „Verkehr 2050", das Verkehrskommissar Siim Kallas jetzt in Brüssel vorgelegt hat. Das Weißbuch sei „ein Fahrplan zu einem wettbewerbsfähigen Verkehrssektor, der mehr Mobilität ermöglicht und Emissionen mindert", sagte Kallas. Wettbewerbsfähige Verkehrssysteme seien entscheidend für Europas weltweite Konkurrenzfähigkeit, für Wirtschaftswachstum, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die tägliche Lebensqualität der Bürger.
Zur Erreichung ihres Zieles plant die Kommission eine grundlegende Umgestaltung des europäischen Verkehrssystems. So sollen bis 2030 30 Prozent des Straßengüterverkehrs über mittlere Entfernungen von mehr als 300 Kilometer auf Schiene und Binnenschifffahrt verlagert werden, bis 2050 sogar mehr als die Hälfte. Der Personentransport über mittlere Strecken soll dann „zu einem Großteil" durch die Bahn erfolgen, aus den Innenstädten sollen herkömmliche von fossilen Treibstoffen angetriebene Fahrzeuge bis 2050 ganz verschwinden. Im Flug- und Schiffsverkehr sollen die Treibhausgase durch den Einsatz CO2-emissionsarmer Kraftstoffe um jeweils 40 Prozent reduziert werden.
Das Weißbuch ist zunächst nur ein politisches Strategiepapier der Kommission, das keine Gesetzeskraft hat. Allerdings enthält es bereits auch 40 konkrete Maßnahmenvorschläge, die die Brüsseler Behörde während der kommenden zehn Jahre als Gesetzesinitiativen vorlegen will. (tof)