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EU plant digitalen Führerschein für alle Mitgliedstaaten

19.05.2025 09:10 Uhr | Lesezeit: 3 min
Führerschein Lkw
Die EU will neue Führerschein-Richtlinien durchsetzen
© Foto: studio v-zwoelf/ AdobeStock

Die vorläufige Einigung wurde im TRAN-Ausschuss mit großer Mehrheit angenommen. Nun müssen der EU-Rat und das Plenum des Europäischen Parlaments die Reform noch formell bestätigen. Der Lkw-Führerschein soll künftig ab 18 Jahren möglich sein.

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EU-Führerscheinreform: Digitaler Führerschein, strengere Regeln und europaweiter Entzug

Der Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments (TRAN) hat eine vorläufige Einigung über die Reform der EU-Führerscheinrichtlinie erzielt. Ziel ist es, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und den digitalen Wandel im Straßenverkehr voranzutreiben. Die neuen Regelungen umfassen unter anderem die Einführung eines digitalen Führerscheins, strengere Vorschriften für Fahranfänger sowie ein EU-weites Verfahren zum Führerscheinentzug.

Digitaler Führerschein wird Standard – physische Karte bleibt möglich

Künftig soll der digitale Führerschein das Hauptformat in der EU werden. Er wird über eine digitale Brieftasche auf dem Smartphone verfügbar sein. Dennoch bleibt das Recht auf einen physischen Führerschein bestehen – ein Punkt, den das Parlament erfolgreich durchgesetzt hat.

Strengere Regeln für Fahranfänger und Gesundheitschecks

Die neuen Vorschriften sehen eine zweijährige Probezeit für Fahranfänger vor. In dieser Zeit gelten verschärfte Sanktionen bei Verstößen wie Alkohol am Steuer oder dem Verzicht auf Sicherheitsgurte. Die Abgeordneten fordern zudem eine EU-weite Null-Toleranz-Politik gegenüber Alkohol und Drogen im Straßenverkehr.

Vor der Erteilung eines Führerscheins soll eine medizinische Untersuchung erfolgen, bei der Sehvermögen und Herz-Kreislauf-System überprüft werden. Für Pkw- und Motorradfahrer können die Mitgliedstaaten alternativ auch Selbstauskünfte oder andere Verfahren bei der Führerscheinverlängerung zulassen.

Berufskraftfahrer: Führerschein schon ab 18 Jahren möglich

Um dem Fahrermangel entgegenzuwirken, wird das Mindestalter für den Lkw-Führerschein auf 18 Jahre gesenkt – vorausgesetzt, ein Befähigungsnachweis liegt vor. Für Busfahrer wird das Mindestalter auf 21 Jahre reduziert.

EU-weiter Führerscheinentzug bei rücksichtslosen Fahrern

Ein weiterer Bestandteil der Reform betrifft den grenzüberschreitenden Führerscheinentzug. Künftig sollen Fahrverbote oder Entzüge auch in anderen EU-Staaten durchgesetzt werden. Das Land, das den Führerschein ausgestellt hat, wird über die Maßnahme informiert und muss diese umsetzen. Ziel ist es, Straffreiheit bei Verkehrsverstößen im Ausland zu verhindern.

Nächste Schritte: Zustimmung von Rat und Parlament steht noch aus

Die vorläufige Einigung wurde im TRAN-Ausschuss mit großer Mehrheit angenommen. Nun müssen der EU-Rat und das Plenum des Europäischen Parlaments die Reform noch formell bestätigen.

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Lenk- und Ruhezeiten im VR-Blog thematisiert

In unserem VR-Blog für Lenk- und Ruhezeiten beschäftigt sich Olaf Horwarth, Mitglied im Tachographenforum der EU-Kommission, mit Fragestellungen und Rechtsangelegenheiten rund um die wichtigen Richtlinien der Lenk- und Ruhezeiten im Straßengüterverkehr. Der Zugang zu unseren Blogs ist für Abonnenten kostenfrei. Ein unverbindliches, zwei-monatiges Kennlern-Abo können Sie gerne hier abschließen. 

Ihre Fragen und Anregungen können Sie gerne an leru@tecvia.com oder direkt an unsere Rechtsredakteurin Marie Christin Wiens schicken.


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