Paris. EU-Kommissar Jacques Barrot hat den Sanierungsplänen für SNCF Fret, den Frachtsektor der französischen Staatsbahn, seine Zustimmung erteilt. Sie sehen Hilfen von 1,5 Milliarden Euro vor. 800 Millionen wird der Staat bereitstellen, 700 Millionen die Bahn selbst. Brüssel verlangt dafür eine „Verringerung der Kapazitäten und die vorgezogene Öffnung“ des französischen Bahnfrachtmarktes im Kabotagebereich. Dieser soll ausländischen Transporteuren schon ab 31. März 2006 offen stehen, neun Monate früher als in der EU-Direktive vorgesehen. Ferner darf Paris in den nächsten 10 Jahren keine weiteren Hilfen gewähren. Andernfalls wäre eine Filialisierung des Frachtbereichs unausweichlich. Zum Dritten muss SNCF Fret buchhalterisch vom Personentransport abgekoppelt werden. Bisher kam der Staat uneingeschränkt für alle Schulden auf. Die führende Bahn-Gewerkschaft CGT hat die Auflagen als nicht akzeptierbar abgelehnt und mit Behinderungen für jeden ausländischen Kabotage-Konkurrenten gedroht. (jb)
EU gibt grünes Licht für SNCF-Fret-Subvention
Die Frachtsparte der französischen Staatsbahn soll 1,5 Milliarden Euro erhalten. Gewerkschaft droht mit Störaktionen gegen ausländische Kabotage-Transporteure.