Frankfurt/Main. Die arabische Fluggesellschaft Etihad bereitet sich auf eine Zusammenarbeit mit Air France-KLM vor. „Wir verhandeln zurzeit über ein Codesharing-Abkommen und glauben, das ist auch eine gute Basis für weiterführende Verhandlungen“, sagte Etihad-Chef James Hogan der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Wenn die Gespräche zwischen der zweitgrößten europäischen Fluggesellschaft und dem drittgrößten Anbieter aus der Golfregion zum Erfolg führen, wollten beide Unternehmen im Zuge des Codesharings ihre Flugpläne auf der Langstrecke aufeinander abstimmen.
Durch Codesharing können kooperierende Fluggesellschaften auf einen Schlag ihr Streckennetz deutlich erweitern, denn dabei teilen sich eine oder mehrere Airlines einen Flug. Es ermöglicht den Airlines Flüge anzubieten, die sie selbst nicht durchführen.
Der Zeitung zufolge steht auch die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens zur Debatte - ebenso wie die Koordination von Zubringerflügen für die Hauptverbindungen zwischen Paris und der Etihad-Basis in Abu Dhabi. Ob und wann diese Verbindung durch eine Kapitalbeteiligung flankiert wird, ließ Hogan offen. „Wir tasten uns bei Air France langsam vor“, sagte der Manager. „Wie bei einer ordentlichen Hochzeit wollen wir erst die Verlobung besiegeln.“
Air France-KLM steckt tief in Problemen. Die französisch-niederländische Fluggesellschaft ist hochverschuldet und fliegt vor allem im Europaverkehr hohe dreistellige Millionenverluste ein. Das in diesem Jahr verhängte Sparprogramm sieht inzwischen den Abbau von mehr als 5000 Stellen bis Ende 2013 vor.
Hogan nutzt diese Chance, um die Präsenz seiner Gesellschaft in Europa zügig auszubauen. Etihad knüpfte in den vergangenen Monaten ein enges Netz an Beteiligungen, um die eigene Flotte besser auszulasten und die Verkehrsströme aus Europa gezielt auf das eigene Drehkreuz in Abu Dhabi umzulenken. (dpa)