Es geht weiter aufwärts

Samskip Multimodal, ein Anbieter von multimodalen Verkehren, hat letzte Woche die Bestellung von 20 Chassis beim Aufbautenhersteller Krone vermeldet. Nach Angaben von Samskip ist es gelungen, das Gewicht um 4,1 Tonnen zu verringern, sodass die 45-Fuß-großen Rahmen vor allem für die schweren Kühlcontainer zum Einsatz kommen sollen. 7,3 Prozent Wachstum im Jahr 2014 Sicher, nur eine Meldung am Rande. Aber eine, die bezeichnend ist für den Kombinierten Verkehr (KV): Denn das Signal steht auf Wachstum. Belegt wird diese These durch die Ende August veröffentlichte Kurzfristprognose, die das Bundesverkehrsministerium in Auftrag gegeben hat: Um 7,3 Prozent soll die Verkehrsleistung im KV 2014 in die Höhe schießen. 2015 geht es dann zwar nicht mehr ganz so dynamisch weiter. Mit 5,2 Prozent steht aber immer noch ein kräftiges Plus zu Buche. Vor allem deshalb, weil immer mehr Güter in Containern befördert werden. Die Vorteile des intermodalen Verkehrs veranlassen die KV-Akteure, Transporte auf Routen anzubieten, die noch vor wenigen Jahren Niemandsland für den KV waren. Die Türkei ist so ein Beispiel. Die Bahnroute an sich ist zwar bekannt, da es ab den italienischen Seehäfen oder bis dorthin über die herkömmlichen Bahnstrecken durch die Alpen geht. Neu ist aber, dass die Sendungen aus der Türkei kommen beziehungsweise dort hingehen und den Weg ab Italien/bis dort hin per Schiff zurücklegen. Eine weitere Route im Bahnverkehr, die noch vor zehn Jahren kein Thema war, ist die zwischen China und Europa. Immer mehr Anbieter tummeln sich in diesem Markt. So gab DHL vor zwei Wochen bekannt, dass man eine weitere Ganzzugverbindung zwischen Suzhou und Warschau entlang des transsibirischen Nordkorridors anbietet. Die Deutsche-Post-Tochter hebt hervor, dass für einen Haus-zu-Haus-Service zwischen diesen beiden Städten nur durchschnittlich 14 Tage benötigt werden. DHL ist nur ein Anbieter von vielen, die sich auf dieser Route tummeln. Das wird an Zahlen deutlich, die der Internationale Koordinationsrat für Transsibirientransporte CCTT Anfang September bekannt gab: Um 15 Prozent hat der Transitcontainerverkehr über die transsibirische Eisenbahnmagistrale 2013 zugenommen. Im ersten Halbjahr 2014 waren es sogar 21,6 Prozent. Türkei und China: Das sind neue Märkte, die sich die Bahnen erschließen. Das weckt Interesse in ganz neuen Kreisen. Zum Beispiel bei der HSH Nordbank, eine Bank, die sich bislang eher mit Studien zur Schiffsfinanzierung einen Namen gemacht hat. Nun hat sie eine Marktexpertise zur "Zukunft des Schienengüterverkehrs" angefertigt. Dabei sind Eisenbahnunternehmen, Operateure, Vermieter und Bahnspediteure befragt worden. Eine Erkenntnis der Studie: Der harte Preiskampf mit den Straßengüterverkehrsunternehmen ist der Hauptgrund für die schleppende Verlagerung von Transporten von der Straße auf die Schiene. Aber letztlich sind die Aussichten positiv: Die Branche erwartet für 2014 steigende Umsätze bei allerdings eher gleichbleibenden Gewinnen. 1. Intermodalkongress Europa kombiniert vernetzen Premiere: Erstmals veranstalten der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) einen internationalen Intermodalkongress. Tagungsort ist am 7./8. Oktober das Hilton Hotel Nürnberg. Als Referenten sind unter anderem Vertreter der Unternehmen Maersk, Mars GmbH, Ekol, TX Logistik, SBB Cargo und DB Schenker Rail dabei. Außerdem werden exklusiv die Ergebnisse zweier Befragungen zum Kombinierten Verkehr vorgestellt: Zum einen eine Erhebung der VerkehrsRundschau zusammen mit dem Meinungsforschungsinstitut Kleffmann. Zum anderen werden erste Ergebnisse einer Studie des BME präsentiert. cdKontakt: Ilona Eckert (VDV) Telefon: 0221/579 79 170 E-Mail: eckert@vdv.de Internet: www.vdv-akademie.de