Erhalt des deutschen Tonnagesteuer-Systems gefordert

17.04.2007 15:41 Uhr

Die Schiffsfinanzierung der Deutschen Bank profitierte 2006 von der stabilen Marktlage der Branche

Hamburg: Ein klares und über Jahre hinaus gültiges Bekenntnis zum Erhalt des deutschen Tonnagesteuer-Systems fordert der Vorstand Schiffshypothekenbank zu Lübeck (SHL) und zugleich die Geschäftsleitung der Deutsche Bank Shipfinancing von der Bundesregierung. Vorstandsmitglied Tjark H. Woydt sagte dazu am Dienstag in Hamburg anlässlich der Vorlage des Jahresergebnisses: „Zwar hat Bundeskanzlerin Merkel auf der letzten Nationalen Maritimen Konferenz im Dezember 2006 erklärt, dass die Tonnagesteuer so lange unangetastet bleibt, solange die Berliner Koalition Bestand hat.“ Die Frage sei aber, was danach komme. Die in langen Zeiträumen denkenden Reeder benötigten jedoch Aussagen, „die deutlich über die Dauer einer Legislaturperiode einer Regierung hinausgehen“. Woydt und sein Vorstandskollege Torsten Wagner forderten dieses Bekenntnis vor dem Hintergrund der konzentrierten Anstrengungen eines Landes wie Singapur ein, sich als führender Schifffahrtsstandort zu profilieren. Mit großem Aufwand würden auch deutsche Reeder umworben, die ja über die weltweit größte Containerschiffflotte disponieren. So werbe Singapur, aber auch Dubai, zum Beispiel mit „massiven Steuervergünstigungen“ und weiteren interessanten „soft factors“. Zwar stehen die Bemühungen von Singapur erst am Anfang, doch schon jetzt sei das Interesse von ausländischen Firmen an einer Hinwendung zu dem asiatischen Stadtstaat groß. Hinter der DB Shipfinancing – sie umfasst die SHL und die Abteilung Schiffskredite der Deutsche Bank AG – liegt erneut ein gutes Jahr Woydt: „Wir haben unser Ergebnis nach zehn Jahren kontinuierlichen Ertragswachstums auf hohem Niveau gehalten.“ Als „reguläre Erträge“ weist das Unternehmen 51 Millionen Euro aus (2005: 53,8 Millionen Euro). Das Ergebnis vor Steuern betrug 42,7 Millionen Euro (45,7 Millionen Euro). Vor dem Hintergrund des „stark unter Wettbewerbsdruck stehenden Schiffsfinanzierungsbrache stellt uns das aber sehr zufrieden“, führte Woydt weiter aus. „Positiv“ beurteilte er den Verlauf des Kreditneugeschäftes. Das so genannte Valutierungsvolumen belief sich zum Jahresende auf 1,64 Milliarden Euro (1,53 Milliarden Euro). Mit einem gewissen Unbehagen verfolgt das Kreditinstitut die Entwicklung, dass Reedereien ihre Kredite, dank der sehr guten Beschäftigung ihrer Schiffe, vermehrt vorzeitig zurückzahlen. Das Kreditportfolio des Instituts sei sehr breit gestreut, das heißt, schließe die ganze Bandbereite der verschiedenen Schiffstypen mit ein, sagte Vorstandsmitglied Annemarie Ehrhardt. Das Schifffahrtsjahr 2006 beschrieb Torsten Wagner „wieder als gut“. Auch 2007 werde sich dieser Trend fortsetzen. „Es gibt keinen Teilmarkt in der Schifffahrt, über den wir uns Sorgen machen müssten“, sagte Wagner. (eha)

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