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Droht dem BGL der Abschied weiterer Landesverbände?

14.05.2014 11:53 Uhr
Droht dem BGL der Abschied weiterer Landesverbände?
BGL-Präsident Adalbert Wandt will die Zahl der Mitgliedsunternehmen im BGL deutlich erhöhen
© Foto: VR/Reiner Geue

Der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) sorgt sich um seinen Mitgliederbestand.

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Adalbert Wandt, Präsident des BGL, nimmt im Gespräch mit der VerkehrsRundschau Stellung zum Vorhaben des Landesverbands Schleswig-Holstein, aus dem BGL auszutreten.

 

Kann der BGL auf den Landesverband Schleswig-Holstein (VGL) verzichten?

Nein, wir wollen das auch nicht. Wir hatten eine demokratische Abstimmung und der VGL hat dagegen gestimmt. Bis zur außerordentlichen Mitgliederversammlung in Schleswig-Holstein sind es noch drei Wochen. Wir werden die Entscheidung abwarten. Zumal der Vorstand des VGL in keiner Weise die Leistungen des BGL infrage gestellt hat.

Für den VGL-Vorstand ist die Beitragserhöhung der Anlass, seinen Mitgliedern den Austritt zu empfehlen. Warum war der BGL in dieser Frage nicht kompromissbereit?

Der Dreifachbeschluss der Mitgliederversammlung ist mehr als nur ein Kompromiss zur Beitragshöhe. Die deutliche Mehrheit ist der Auffassung, dass die Anhebung notwendig ist, um die Leistungsfähigkeit des BGL zu erhalten, an der niemand Abstriche machen möchte. Gegenstand des Beschlusses sind aber auch die Mitgliederwerbung und eine Überprüfung der Verbandsstruktur im Bund und in den Ländern.

Droht der Abschied weiterer Landesverbände?

Nein, im Gegenteil. Auch Verbände, die nicht für die Beitragserhöhung gestimmt haben, tragen das Konzept mit.

Das Dreifachkonzept sieht auch die Gewinnung neuer Mitgliedsunternehmen vor. Wie soll das geschehen?

Das wird Aufgabe der Landesverbände sein, bei der wir diese inhaltlich und konzeptionell unterstützen. Wir werden nochmals auf die Firmen zugehen, die uns in den letzten drei Jahren verlassen haben, und gezielt Unternehmen ansprechen, die von der Arbeit des BGL profitiert haben, ohne Mitglied zu werden. Ich bin zuversichtlich, dass wir dann unsere jetzige Mitgliederzahl deutlich erhöhen.

Derzeit verlieren ja die Landesverbände weiter Mitglieder. Sie glauben also, den Trend umkehren zu können?

Auch jetzt schon gewinnen wir neue Mitglieder. Das reicht aber noch nicht, die vielen Firmenschließungen und Betriebsaufgaben zu kompensieren. Nur wenige haben uns verlassen, weil sie die Leistung des Verbandes nicht schätzen.

Haben die Landesverbände dieses Thema in der Vergangenheit verschlafen? Es gab seit 2009 durch die Politikwechsel, durch die Mautdebatten und viele andere Themen so viele Baustellen wie noch nie, weshalb das Thema Mitgliederwerbung nicht mit höchstem Nachdruck verfolgt werden konnte. Die knappen Kassen haben außerdem dazu geführt, dass bei dem einen oder anderen Landesverband Personal abgebaut werden musste. Daran kann man sehen, dass sparen allein nicht unbedingt der richtige Weg sein muss, wenn dafür auch Investitionen in die Zukunft der Verbände unterlassen werden müssen.

Dritter Punkt des BGL-Konzeptes ist die Schaffung von Synergien zwischen den Landesverbänden und dem BGL. Wir werden dazu einen Lenkungsausschuss bilden, der untersuchen soll, wie man die Zusammenarbeit zwischen Bundes- und Landesverbänden effektiver gestalten kann.

Wenn man über Synergien spricht, dann liegt die Fusion von Landesverbänden nahe, zum Beispiel in Baden-Württemberg, wo es gleich drei gibt.

Dieser Gedanke liegt nahe, ist aber Sache der Landesverbände. Tatsächlich hat die Fusion der Verbände Nordrhein und Westfalen gezeigt, dass bei guten Voraussetzungen alle davon profitieren.      

Das Gespräch mit Adalbert Wandt führte Michael Cordes.        

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