München. Im Interview mit dem Wochenmagazin Verkehrsrundschau erläutert der österreichische Verkehrsminister Gorbach: „Ich stelle mir visionär vor, dass Transporte mit unverderblichen Gütern wie Holz oder Schrott in einigen Jahren gar nicht mehr per Lkw über den Brenner fahren dürfen." Außerdem soll der Straßengüterverkehr im Dienst der "Kostengerechtigkeit" weiter verteuert werden. „Die Straße muss ein Vielfaches von dem kosten, was sie heute kostet." Mit Kostenerhöhungen allein ist es in den Augen von EU-Verkehrsratspräsident Gorbach nicht getan. Gleichzeitig müssten, um den freien Warenverkehr nicht zu behindern, geeignete Alternativen angeboten werden: „Die Bahn muss besser werden und die Politik muss den Mut haben, Großprojekte durch- und umzusetzen." Vor allem bei den transeuropäischen Netzen (TEN) „sind wir bei weitem nicht dort, wo ich gerne wäre", dennoch dürfe man nicht "ganz unzufrieden sein". So werde an der Liberalisierung des Eisenbahnverkehrs gearbeitet. „Das dritte Eisenbahnpaket ist ein wichtiger Schwerpunkt unserer Ratspräsidentschaft." Ein Spiegelbild der europäischen Infrastrukturprobleme ist der Brenner: Er ist eine der meistbefahrenen Transitstrecken Europas - und in einem desolaten Zustand. Bis am Brenner der Güterverkehr auf die Schiene verlegt werden kann, wird es auch nach Ansicht von Gorbach noch eine Weile dauern. Vorher soll erst noch etwas für die Straße getan werden: „Bis dahin werden wir sicher auch eine große Sanierung des Brenners vornehmen müssen“, erläutert der österreichische Verkehrsminister.
Drastische Maßnahmen: Der Vorsitzende des EU-Verkehrsministerrats will unbedingt mehr Verkehr auf der Schiene
Verteuerter Straßengüterverkehr und eine Verbannung von unverderblicher Ware auf die Schiene – das sind die Instrumente, mit denen EU-Verkehrsministerratsvorsitzender Hubert Gorbach mehr Güterverkehr auf die Schiene bringen will.