Hamburg. Ein Zustellunternehmen des DPD wird laut Vorsitzenden des Bundesverbands der Kurier-Express-Post-Dienste (BDKEP) Rudolf Pfeiffer gegen den Paketdienst Klage erheben. Begründet wird dieser Vorstoß damit, dass der Paketdienst seit 2005 zwar einen Dieselzuschlag eingeführt und mit seinen Kunden vereinbart habe, um den schwankenden Kraftstoffkosten gerecht zu werden, diesen Zuschlag aber nicht an seine Systempartner durchgereicht habe.
Seit Anfang Mai diesen Jahres, sei DPD indes laut Pfeiffer „bereit wenigstens einen Teil des Dieselzuschlages, der bei Kunden erhoben wird, an die selbständigen Zusteller auszuzahlen". Auf Anfrage beim DPD sagte eine Sprecherin: Der eingangs geschilderte Fall sei der DPD-Zentrale in Aschaffenburg aktuell nicht bekannt. Deshalb könne man sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht dazu äußern.
Dem BDKEP zufolge soll Paketdienstleister DPD kein Einzelfall sein: „Die Paketzustellunternehmen, meist kleine und kleinste Unternehmen mit wenigen Fahrzeugen, bemühen sich schon seit Jahren gegenüber DPD, aber auch gegenüber GLS und TNT, den ihnen zustehenden Dieselzuschlag ausgezahlt zu bekommen. Doch bisher vergeblich", monierte Pfeiffer.
Ein Sprecher von TNT-Express sagte dazu auf Anfrage der VerkehrsRundschau: Das Unternehmen habe in Deutschland „mit den selbstständigen Frachtführern im Nah- und Fernverkehr Vereinbarungen, dass diese ab einem gewissen Schwellenwert beim Dieselpreis Kompensationen erhalten". Über die genaue Höhe könne er aus wettbewerbsrechtlichen Gründen allerdings keine Angaben machen. Dasselbe gelte auch für Details zu Treibstoffkostenentwicklungen und Tarifgestaltungen mit den Kunden. Eine Antwort von GLS zu den Vorwürfen des Verbandes lag zum Redaktionsschluss nicht vor. (eh)
Bettina Schmidt
Jutta N.