München. „Lean Management“ gehört auch im 21. Jahrhundert zu den wichtigsten Strategien, logistische Prozesse in Produktionsunternehmen effizienter zu gestalten. Darin waren sich gestern die 220 Teilnehmer des Cluster Forums „Schlanker Materialfluss“ einig. Die Vertreter mittelständischer Fertigungsbetriebe aus Bayern diskutierten auf Einladung der staatlichen Wirtschaftsförderungsgesellschaft Bayern Innovativ über die aktuellen Trends und Entwicklungen im Lean Management. Die Referenten aus Praxis, Wissenschaft und Beratung erörterten verschiedenen Methoden wie Kanban, Just-in-time, Kaizen oder Poka Yoke. Wichtig sei aber, so Berater und Buchautor Phillip Dickmann, einen ganzheitlichen Ansatz zu wählen. Es mache wenig Sinn, nur einzelne Elemente des umfassenden Toyota Management Systems einzuführen. Ins gleiche Horn stieß auch Berater Andres Meynert: „Einige Toyota-Methoden sind sinnvoll, andere nicht.“ Man müsse auf jeden Fall die Philosophie verinnerlichen. Vielen Unternehmen hätten ihre Produktion aber heute noch zentralistisch nach dem so genannten Ford-Modell aufgebaut. Dies zeige sich vor allem durch zentrale Produktionssteuerungssysteme und leicht austauschbare Fließbandmitarbeiter. Eine moderne Fertigung nach dem vor rund 60 Jahren entwickelten Methoden des japanischen Automobilherstellers Toyota stellten den Mensch in den Mittelpunkt des Handels. Gut organisierte Teams von Arbeitern sorgen sowohl für die Fertigung als auch für die Steuerung und permanente Weiterentwicklung des Systems, so Mybnert. Professor Christoph Meyer von der Hochschule Rosenheim riet den Teilnehmern, die Einführung solcher neuen Fertigungsmodelle gut vorzubereiten. „Man hat nur einen Versuch“, ansonsten hinterlasse man in dem Unternehmen viel Enttäuschung und verbrannte Erde. (ak)
Die Zukunft des Lean Management

In München diskutierten gestern 220 Vertreter bayrischer Unternehmen über Lean Management und flexible Produktionsprozesse