(Der russische Präsident Wladimir Putin im Oktober zu Investitionen russischer Unternehmen in Deutschland.) „Seitdem die Russen bei Schalke 04 dabei sind, sind die auch Tabellenführer.“ (Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) im November zu Berichtenüber einen möglichen Einstieg eines russischen Investors bei der Deutschen Telekom.) „Für mich ist es heute ganz offensichtlich, dass die EU als Käufer von jährlich 155 Milliarden Kubikmeter russischen Gases ein Verbraucher-Kartell darstellt.“ (Der Vorsitzende des Energieausschusses des russischen Parlaments, Waleri Jasew, der sich für ein Kartell der Gasproduzenten nach dem Vorbild der OPEC einsetzt, im November.) „Ich habe ohnehin den Eindruck, Globalisierung heißt für die Unternehmer, dass die Managergehälter sich an den USA orientieren sollen und die Löhne an China.“ (Der IG-Metall-Vorsitzende Jürgen Peters im Januar.) „Die vier großen Stromkonzerne gerieren sich wie vier Besatzungsmächte.“ (Die ehemalige Grünen-Verbraucherschutzministerin Renate Künast im September zur Marktmacht der Energiekonzerne E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall.) „Eine Bilanz ist wie der Bikini einer Frau. Sie zeigt fast alles, aber verdeckt das Wesentliche.“ (Der Regierungsdirektor des baden-württembergischen Wirtschaftsministeriums, Günter Stotz, im Juni.) „Die Bequemlichkeit einzukaufen, ist ein nicht so hohes Kulturgut wie der Sonntag.“ (Kardinal Friedrich Wetter im November als Vorsitzender der Freisinger Bischofskonferenz zur Diskussion um die Freigabe der Ladenöffnungszeiten) „Ich pfeife auf ein Denkmal. Und wenn es darum ginge, hätte ich es schon.“ (Bahnchef Hartmut Mehdorn im November zu Kritik, er wolle sich mit dem geplanten Börsengang selbst ein Denkmal setzen.) „Ich bin der Meinung: Das Wühlen in Handtaschen findet keine Terroristen.“ (Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber zu verschärften Sicherheitsbestimmungen im Oktober.) „Auf Grund der im Februar 2003 erhobenen Anklage der Staatsanwaltschaft Düsseldorf müssen sich die sechs Angeklagten Prof. Dr. Dr. F., Z., L., Dr. E., Dr. A. und Dr. D. wegen ... Untreue bzw. Beihilfe zur Untreue verantworten.“ (Pressemitteilung des Düsseldorfer Landgerichts zum zweiten Mannesmann-Prozess über die Angeklagten Joachim Funk, Klaus Zwickel, Jürgen Ladberg, Klaus Esser, Josef Ackermann und Dietmar Droste im Oktober.) „Wir können uns vor Leuten, die uns retten wollen, kaum retten.“ (EADS-Co-Vorstandschef Thomas Enders auf einer Veranstaltung in Frankfurt über Pläne von Politikern für eine staatliche Beteiligung an dem in die Krise geratenen Luft- und Raumfahrtkonzern im Oktober.) „Vielleicht kommt ja mal ein Bier mit Schaum unten.” (Der Präsident des Deutschen Brauer-Bundes und Chef der Karlsberg-Brauerei, Richard Weber, im September zu Bierspezialitäten.) „Wolfsburg ohne Golf ist wie Paris ohne Eiffelturm.” (IG-Metall-Verhandlungsführer Hartmut Meine im September zu der Forderung der Gewerkschaft bei den VW-Sanierungsgesprächen, auch das Nachfolgemodell des Golf ab 2008 in Wolfsburg zu bauen.) „Wenn er den Wind, den er macht, täglich in positive Energie umsetzen würde, wäre er der wichtigste Minister, den Deutschland überhaupt hatte.” (Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) im September über seinen für Umwelt zuständigen Kabinettskollegen Sigmar Gabriel (SPD), der die Energiepolitik des Wirtschaftsministeriums kritisiert hatte.) „Ich bin kompetent und anständig.” (Der französische EADS-Co-Chef Noël Forgeard vor dem Finanzausschuss der Nationalversammlung in Paris. Forgeard musste im Juni vor den Ausschuss, weil er vor Bekanntwerden der Probleme beim Airbus A380 Aktienoptionen mit 3,7 Millionen Euro Gewinn gezogen hatte.) „Ich bin Mister Euro, daran besteht kein Zweifel. Sie finden meine Unterschrift auf den Euro-Banknoten.” (Der Präsident der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, im Juni zum Streit mit dem Vorsitzenden der Euro-Finanzminister, Jean-Claude Juncker, um die Rolle des Mister Euro.) „Unser Steuersystem halte ich für eine Art fortgeführten Kommunismus.” (Deutsche-Post-Chef Klaus Zumwinkel im Juni auf eine Frage nach Deutschlands Schwächen.) „Es gibt drei Berufe, die man nicht erlernen muss: Den des Ehemannes, des Politikers und des Aufsichtsrates. Zumindest letzteres sollte sich ändern”. (KarstadtQuelle-Chef Thomas Middelhoff im Mai über die aus seiner Sicht notwendige Verbesserung der Arbeit der Aufsichtsräte.) „Die Übernahme von BOC wird ein Meilenstein in der Geschichte von BMW - äh - von Linde... 23 Jahre kann man nicht so einfach abschütteln...” (Linde-Chef Wolfgang Reitzle, lange Zeit Vorstandsmitglied bei BMW in München, auf der Linde-Hauptversammlung im Mai.) „Wir müssen wieder mehr ein Land der Tüftler und Denker werden und weniger ein Land der Heuschrecken und Investmentbanker.” (Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) im März auf der Internationalen Handwerksmesse in München.) „Das war international nicht mehr darstellbar. Ich wurde manchmal gefragt, ob ich Pressesprecher der Bank bin.” (Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann im Februar auf die Frage, warum er ab sofort Vorstandsvorsitzender und nicht mehr wie seine Vorgänger Vorstandssprecher des Kreditinstituts sei.) „Ich habe den Eindruck, wenn wir jetzt vorschlagen würden, den gesamten Springer-Verlag zu verkaufen, würde man uns trotzdem nicht erlauben, die Fernsehgesellschaft zu übernehmen.” (Der Vorstandschef der Axel Springer AG, Mathias Döpfner, im Januar zu den Auflagen bei der geplanten Übernahme von ProSiebenSat.1.) „Wie erwartet, hat es leider kein Wirtschaftswunder auf Grund der WM gegeben.” (IFO-Konjunkturexperte Dirk Ulbricht im Juli zu den Folgen der Fußball-WM für die Konjunktur.)
Die Wirtschaftszitate des Jahres 2006
Eine Auswahl von Zitaten aus der Wirtschaftswelt aus dem Jahr 2006 – was Führungskräfte aus Politik und Wirtschaft so alles zu sagen hatten.