DIN EN 12195-1:2010 gegen VDI 2700. Diese Paarung beschäftigt die Ladungssicherungsexperten seit einigen Monaten. Nach Vorgabe der EU sollen die Lasi-Grundlagen vereinheitlicht werden. Nachdem bereits einige deutsche Experten bereits 2010 ihre Bedenken gegenüber dem angedachten Weg der EU geäußert hatten, meldete sich auch der anerkannte Königsberger Ladungssicherungskreis (KLSK) zu Wort. Zwar soll die neue EU-Norm eine Weiterentwicklung auf europäischer Ebene sein, dennoch werden die vorhandenen Sicherheitsfaktoren und Sicherungswerte ohne Nennung einer physikalischen Begründung verändert oder abgesenkt, moniert die Expertenrunde, welche sich aus Polizeibeamten und Vertretern aus der Wirtschaft zusammensetzt.
"Die Revidierung einer bestehenden Norm darf nur zu einer Verbesserung der Verkehrssicherheit führen. Jegliche Verschlechterung lehnt der KLSK ab“, heißt es in der Stellungnahme des Vereins. Die hier gezeigte Reduktion von Sicherheit erwecke den Anschein eines ökonomischen Kniefalls vor der Sicherheit, so der Vorwurf. Die Lasi-Profis befürchten, dass der Gegensatz zu den in Deutschland bestehenden „anerkannten Regeln der Technik“ größer wird. Die deutsche Rechtsprechung zieht regelmäßig als anerkannte Regel der Technik die VDI-Richtlinie 2700 (Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen) heran. Diese Lasi-Sammlung enthält Hintergrundmaterial aus der Praxis zu einzelnen Ladegütern. Ein theoretisches Grundlagenwerk wie die neue EU-Norm könne diese Spezialfälle nicht abdecken, kritisiert nicht nur der KLSK. Welche Empfehlungen das Bundesverkehrsministerium, die Polizei, das BAG und die Transportverbände geben, lesen Sie auf den folgenden Seiten. (rs)