DHL Global Forwarding und Hapag-Lloyd haben eine dreijährige Rahmenvereinbarung zur Nutzung von Sustainable Marine Fuel (SMF) geschlossen, wie die DHL Group mitteilt. Ziel ist es, die Scope-3-Emissionen (indirekte Treibhausgasemissionen, die in der Wertschöpfungskette eines Unternehmens entstehen) im Seeverkehr deutlich zu senken.
Im Juli 2025 wurde der erste Auftrag umgesetzt und dabei 25.000 Tonnen CO₂e entlang der gesamten Kraftstoffkette („Well-to-Wake“) eingespart. Zum Einsatz kommen sogenannte Biokraftstoffe der zweiten Generation, die aus Abfall- und Reststoffen hergestellt werden.
„Book and Claim“ als Modell für Emissionsreduktion
Die Vereinbarung setzt auf den „Book-and-Claim“-Mechanismus. Kunden können so Emissionsreduktionen für ihre Transporte geltend machen, auch wenn der Biokraftstoff nicht direkt auf ihrem Transportweg eingesetzt wird. Diese Entkopplung gilt laut DHL als praktikabler Ansatz, da nachhaltige Schiffskraftstoffe weltweit noch knapp und teuer sind.
„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Hapag-Lloyd, um den Einsatz nachhaltiger Schiffskraftstoffe sowie den Book-and-Claim-Mechanismus voranzutreiben und unseren Kunden dabei zu helfen, ihre Klimaziele zu erreichen“, sagte Casper Ellerbaek, Head of Global Ocean Freight bei DHL Global Forwarding.
Hapag-Lloyd setzt auf „Ship Green“
Hapag-Lloyd bietet seit 2023 das Produkt „Ship Green“ an, mit dem Kunden die durch Biokraftstoffe vermiedenen Emissionen anrechnen lassen können. „Die Zusammenarbeit mit DHL zeigt, wie viel wir gemeinsam bewegen können. Zusammen treiben wir die Dekarbonisierung unserer Lieferketten Schritt für Schritt spürbar voran“, erklärte Danny Smolders, Managing Director Global Sales bei Hapag-Lloyd.
Gemeinsame Klimaziele
DHL und Hapag-Lloyd verfolgen nach eigenen Angaben ehrgeizige Klimaziele:
- Hapag-Lloyd strebt bis 2045 einen Netto-Null-Flottenbetrieb an
- DHL bis 2050 Netto-Null-Emissionen im gesamten Konzern
- Beide Unternehmen setzen auf nachhaltige Logistiklösungen, die nicht nur den eigenen Fußabdruck verringern, sondern auch Kunden helfen sollen, ihre Klimabilanz zu verbessern.
Die GoGreen-Plus-Produkte von DHL und der Einsatz von SMF durch Hapag-Lloyd gelten dabei als zentrale Hebel.