DHL kehrt Brüssel den Rücken

21.10.2004 10:42 Uhr

Der Logistikdienstleister DHL wendet sich vom Flughafen Brüssel ab und beerdigt seine Pläne zum Ausbau des Standortes zu einem interkontinentalen Drehkreut. Der politische Konsens, den DHL für weiteres Wachstum auf dem Brüsseler Flughafen benötige, habe nicht erzielt werden können, teilt die Tochter der Deutschen Post mit.

Brüssel. Die derzeitigen Aktivitäten am Flughafen Brüssel wird DHL zunächst weiterführen wie bisher. Von 2008 an wird das Unternehmen jedoch Teile seiner Geschäftstätigkeit an einen anderen Standort verlegen. In der Prüfung seien die Standorte: Leipzig (Deutschland) und Vatry (Frankreich). Bislang war Brüssel das Hauptdrehkreuz für DHL in Europa. Für den Ausbau des Betriebs hatte die belgische Regierung unter anderem leisere Triebwerke gefordert. Der Umzug würde sowohl die Arbeitnehmer am Hub als auch die unternehmenseigene Fluggesellschaft betreffen. Die übrigen belgischen Unternehmensteile, wie etwa das European Coordination Centre sowie das Logistik- und nationale Expressgeschäft, werden hiervon jedoch nicht betroffen. DHL bedauere, dass trotz der intensiven Beteiligung der belgischen Bundesregierung und der eigenen Bemühungen dem Vorstand des Unternehmens kein offizieller Wachstumsvorschlag gemacht wurde. Daher kann DHL seine langfristigen Erweiterungspläne am Flughafen Brüssel nicht verwirklichen und dort kein interkontinentales Drehkreuz (Hub) errichten. Die DHL-Kunden und das wachsende Geschäft des Unternehmens machen eine Ausweitung der Aktivitäten am Brüsseler Hub nötig. "Wir hatten die Vision, den Brüsseler Flughafen zum technisch modernsten Hub unseres weltweiten Logistiknetzwerkes auszubauen. Wir haben mittlerweile jedoch einen Punkt erreicht, an dem wir einsehen müssen, dass es in Belgien keine politische Unterstützung für dieses Vorhaben von DHL gibt", sagt Peter Kruse, Vorstand DHL Express Europe.

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