Oldenburg. Der deutsche Tiefwasserhafen Jade-Weser-Port (JWP) wird den Transport- und Speditionsunternehmen in Niedersachsen ein neues, zukunftsträchtiges Betätigungsfeld bieten. Darauf wies Helmut Werner, Geschäftsführer der JWP-Realisierungsgesellschaft am Samstag in Oldenburg auf dem Unternehmertag des Gesamtverbandes Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN) hin. Werner hielt den Festvortrag auf dem Verbandstreffen, zu dem sich in der Spitze rund 400 Teilnehmer aus allen Bereichen des niedersächsischen Verkehrsgewerbes eingefunden hatten. Denn als unverzichtbare Ergänzung zum eigentlichen Containerterminal sollen Logistik-Unternehmen für eine Ansiedlung gewonnen werden, um die Wertschöpfung rund um den Container zu gewährleisten. Dafür stehe immerhin eine Grundfläche von rund 170 Hektar zur Verfügung, die bei Bedarf um weitere Flächen ergänzt werden könnten. Werner sagte, dass man ansiedlungswilligen Firmen in vielfältiger Weise entgegenkommen wolle, zum Beispiel hinsichtlich der Grundstücksgröße. Mit einem Baubeginn rechnet Werner für das nächste Jahr, wobei er es allerdings vermied, sich auf einen exakten Zeitraum festzulegen. Er verwies auf das noch laufende Planfeststellungsverfahren, dessen Beschluss „absolut gerichtsfest sein muss". Alle Anstrengungen seien aber darauf gerichtet, mit dem JWP zur Jahreswende 2009/2010 ans Netz zu gehen. Werner wies noch einmal darauf hin, dass der Tiefwasserhafen zum absolut richtigen Zeitpunkt kommen werde, denn der Containerumschlag wachse weiter stark. Zudem seien mit dem Großcontainerschiff „Emma Maersk" inzwischen Schiffe in Fahrt gesetzt worden, die aufgrund ihrer Tiefgangserfordernisse bei entsprechender Beladung in keinem der beiden großen deutschen Universalhäfen mehr abgefertigt werden könnten. Werner wörtlich: „Der Jade-Weser-Port ist die quantitative und qualitative Ergänzung zu den großen deutschen Häfen." Vor allem aber sei er die direkte Antwort der norddeutschen Seehafenverkehrswirtschaft auf den Rotterdamer Hafen. Ausführlich ging Werner auch auf die Infrastrukturanbindung des Tiefwasserhafens ein, der im ersten Betriebsjahr rund 1,5 Millionen Standardcontainer (TEU) behandeln und dessen Umschlagleistung dann schrittweise auf bis zu 2,9 Millionen TEU anwachsen werde. Bei den Straßen sei der Bau der Küstenautobahn A 22 absolut erforderlich. Der Geschäftsführer: „Ich hoffe sehr, dass im Jahr 2013 mit dem Bau dieser wichtigen Straße begonnen werden kann." (eha)
Deutscher Tiefwasserhafen: Große Chance für Speditionen
Jade-Weser-Port schafft abseits der Containerterminals Tätigkeitsfeld für Logistikunternehmen