Deutsche Post schließt Stellenabbau nicht aus

18.12.2006 12:17 Uhr

Zusammenlegung von Paket- und Briefsparte: Stellenabbau betrifft offenbar insbesondere Führungskräfte

Bonn. Die Deutsche Post schließt bei der geplanten Zusammenlegung des Paketgeschäfts mit dem Briefdienst im Inland einen Stellenabbau nicht aus. Es sei aber noch zu früh, um Zahlen zu nennen, sagte Post-Sprecher Dirk Klasen heute in Bonn. Das „Hamburger Abendblatt“ berichtete, dass 800 bis 1000 Stellen wegfallen könnten. Betroffen sind nach Informationen der Zeitung vor allem Mitarbeiter in den Führungsetagen und der Verwaltung. „Wir fangen erst im Januar an, konkret über die Maßnahmen zu sprechen. Die Einsparung von Stellen ist deshalb Mitte Dezember noch nicht zu beziffern“, sagte Klasen. Die Zahl von rund 3000 bedrohten Stellen, welche die Postgewerkschaft DPV KOM in der vergangenen Woche genannt hatte, sei allerdings „völlig frei erfunden“. Die DPV KOM vertrete nur eine kleine Zahl von Postbeschäftigten und sei auch nicht an den Tarifverhandlungen beteiligt. Ziel der einschneidenden Umstrukturierung seien vor allem eine Qualitätsverbesserung, aber auch Kostenersparnisse, sagte Klasen. „Dabei spielt Stellenabbau eine Rolle, den man nie ausschließen kann und der wohl vielfach das Management betreffen wird.“ Etwa in den Bereichen IT, Personalwesen oder Controlling könnten Aufgaben zusammengelegt werden, da die Aufgaben im Paketgeschäft oder Briefdienst hier kaum unterschiedlich seien. Im Post-Konzern sind 18.000 Mitarbeiter im Paketgeschäft tätig, 17.000 von ihnen sollen künftig zum Briefdienst gehören, der derzeit 160.000 Mitarbeiter zählt. Die anderen 1000 Mitarbeiter würden dem Express-Bereich zugeordnet, der von der Umbaumaßnahme nicht betroffen sei, erklärte der Sprecher. Da ein seit drei Jahren laufender Beschäftigungspakt noch bis März 2008 Gültigkeit habe, sei eine betriebsbedingte Kündigung für hierunter fallende Beschäftigte ausgeschlossen. Führungskräfte fielen allerdings nicht unter diese Vereinbarung. Die zum Briefbereich hinzukommende Paketsparte hat einen Umsatz von rund 2,6 Milliarden Euro. Durch ihn erhöht sich nach Post-Angaben der Gesamtumsatz Brief auf rund 15,5 Milliarden Euro. (dpa/sb)

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