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Deutsche Bank: Schifffahrts-Boom geht weiter

05.03.2008 16:33 Uhr
Deutsche Bank: Schifffahrts-Boom geht weiter
Mangelware seemännisches Personal: Bis 2011 werden weltweit rund 100.000 neue Fachleute benötigt.

Weltseeverkehr: 100.000 neue Seeleute werden bis 2011 benötigt, Reeder ordern Schiffe auf Rekordniveau, Schiffsbetriebskosten werden weiter steigen

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Hamburg. Die Reedereien rund um den Globus müssen sich darauf einstellen, dass die Schiffsbetriebskosten in den nächsten Jahren weiter sehr stark steigen werden. Neben den heute schon sehr bedeutsamen Einzelposten Brennstoff und Schmiermittel werden vor allem die Personalkosten dramatisch steigen. „Allein bis 2010/2011 werden weltweit rund 100.000 neue Seeleute benötigt, wovon gut ein Drittel Offiziere und zwei Drittel Mannschaftspersonal“, rechnete Ralf Bedranowsky, Mitglied der Geschäftsleitung der Deutsche Bank Schiffsfinanzierung (DB Shipping), heute in Hamburg bei der Präsentation des Jahresergebnisses vor. Neben der Notwendigkeit, Ersatzpersonal altersbedingt einzustellen, benötigt die weiter wachsende Welthandelsflotte entsprechendes Fachpersonal. Schon heute deute sich an, dass dieses Personal in den knappen Zeitraum nicht zu beschaffen ist. Eine deutliche Erhöhung der Personalkosten sei damit absehbar. Hinter der Weltschifffahrt lag auch 2007 „ein gutes Jahr, in der Massengutfahrt war es sogar ein Rekordjahr“, berichtete Bedranowsky als neuer Leiter der Schiffsfinanzierungs-Sparte der Deutsche Bank. Auslöser für die hohe Nachfrage nach Bulkern war die weiterhin auf hohem Niveau verharrende Nachfrage Chinas nach Eisenerz sowie der weltumspannend festzustellende hohe Bedarf an Kohle. In der Folge stellten sich Rekordabschlüsse bei den Zeitcharterraten für Massengutschiffe ein. Ältere Tonnage wurde in Fahrt behalten anstatt sie zu verschrotten. Auf der anderen Seite bestellten die Reedereien im großen Stil in neue Bulker-Tonnage. In den Orderbüchern der Werften befände sich derzeit gut 60 Prozent der bereits in Fahrt befindlichen Bulker-Tonnage. Die Masse der Schiffe werde zwischen 2009 bis 2012 abgeliefert, so dass dann das Tonnageangebot die Nachfrage übersteigen könnte. Das wiederum werde dann nicht folgenlos für die Charterraten sein. Auch die Tankerschifffahrt ist von einer hohen Nachfrage nach Transportraum geprägt. Auf den Werften entstünden in den kommenden Jahren gut 40 Prozent der heute bereits in Fahrt befindlichen Tankerflotte. Ein wichtiger Grund für die hohen Bestellungen sei die Notwendigkeit, die alten Einhüllen-Tanker außer Dienst zu stellen und zu verschrotten. Bedranowsky rechnet damit, dass in den Tankermärkten ab 2009 ein spürbarer Ratendruck wahrznehmen sei. Die Containerschifffahrt blickt nach seiner Einschätzung auf ein „zufriedenstellendes Jahr“ zurück. 2008 würden Frachter mit einer Stellplatztonnage von rund 1,7 Millionen Standardcontainer (TEU) neu in den Markt kommen, was gut 15 Prozent der bestehenden Tonnage entspricht. Aus dem Trend zu noch größeren Containerschiffen ist inzwischen eine klare Entwicklungslinie geworden. Ende 2007 hatten Schifffahrtsunternehmen rund 160 Neubauten mit Containerschiffen jenseits der 10.000 TEU-Grenze in Auftrag gegeben, die mehrheitlich in Südkorea gebaut werden. Sie kommen schwerpunktmäßig 2010/2011 in Fahrt. Bedranowsky: „Ein nennenswerter Anteil dieser Neubauten ist bereits langfristig, das heißt acht Jahre und länger, verchartert worden.“ Das Schifffahrtsgeschäft der Deutschen Bank habe 2008 gut abgeschnitten, sagte Bedranowsky. Trotz negativer Einflüsse durch den sinkenden Dollar-Kurs habe die Sparte 47,3 Millionen Euro vor Steuern verdient, das sind 10,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Neugeschäft erhöhte sich von 1,6 auf 2,2 Milliarden Euro. Wegen der guten Bonität der Kunden und der positiven Branchenkonjunktur gebe es keinen Anlass, Risikovorsorge zu bilden, ergänzte Geschäftsleitungsmitglied Annemarie Ehrhardt. Sie bildet gemeinsam mit Ralf Bedranowsky die neue Geschäftsleitung der Deutsche Bank-Schiffsfinanzierungssparte. Sie treten an die Stelle von Torsten Wagner und Tjark H.Woydt. Beide werden zum 31.Mai diesen Jahres – mit Erreichen der Pensionsgrenze – aus dem Unternehmen ausscheiden. Sie werden dem Unternehmen als Berater verbunden bleiben. Wagner: „Es gibt bei DB Shipping viel zu tun.“ (eha)

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