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Deutsche Bahn: Schenker-Gewinne und Verluste bei DB Cargo

30.03.2023 14:27 Uhr | Lesezeit: 4 min
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DB-Chef Richard Lutz (links) und Finanzvorstand Levin Holle präsentierten die Geschäftszahlen der Deutschen Bahn
© Foto: DB AG/Max Lautenschläger

Die Deutsche Bahn schreibt auch 2022 Verlust, nur das Rekordergebnis von Schenker hat den Konzern vor noch größeren Verlusten bewahrt.

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Wie die Deutsche Bahn am Donnerstag, 30. März, mitteilte, betrug das Jahresergebnis minus 227 Millionen Euro, eine deutliche Verbesserung gegenüber 2021 (minus 911 Millionen Euro). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit knapp 1,3 Milliarden Euro erstmals seit Beginn der Corona-Krise wieder im positiven Bereich. Der Umsatz stieg gegenüber 2021 um 19,1 Prozent auf 56,3 Milliarden Euro. Für das laufende Geschäftsjahr kündigte DB-Chef Richard Lutz an, die Strompreisbremse des Bundes in Anspruch nehmen zu wollen, auch wenn dann keine Boni und variablen Vergütungsbestandteile an die Führung gezahlt werden dürfen. Er erwarte sich von der Strompreisbremse einen dreistelligen Millionenbetrag.

Getrieben wurde die verbesserte Ertragslage von der Logistiktochter Schenker, die bei einem um gut 20 Prozent auf 27,6 Milliarden Euro gestiegenen Umsatz ihr EBIT um fast 50 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro steigern konnte. Die hohen Gewinne seien allerdings ganz überwiegend auf Sondereffekte durch die Corona-Krise zurückzuführen, werden also nicht von Dauer sein, wie Lutz und Finanzvorstand Levin Holle bei der telefonischen Bilanzpressekonferenz durchblicken ließen. Schenker soll auf Beschluss des Aufsichtsrates vom Herbst 2022 verkauft werden. Der Vorstand wurde beauftragt, ergebnisoffen verschiedene Verkaufsoptionen zu prüfen. Ein Ergebnis liegt noch nicht vor. „Der Prüfprozess war von Anfang an auf mehr als drei Monate angelegt“, betonte Lutz.

DB Cargo weiter tief in der Verlustzone

Die Schienengüterverkehrstochter DB Cargo vergrößerte den operativen Verlust (EBIT) nach vorübergehender Erholung wieder auf minus 665 Millionen Euro (Vorjahr: minus 481 Millionen Euro). Hauptverursacher mit einem Minus von 678 Millionen Euro war die Region Zentraleuropa, zu der auch Deutschland gehört. Die Region Osteuropa und das Segment Full Load Solutions (FLS/ehemals Schenker-Tochter) erwirtschafteten operative Gewinne im unteren zweistelligen Millionenbereich. Der Umsatz von DB Cargo stieg bereinigt um 5,3 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro.

Grundsätzlich sei Nachfragepotenzial im Güterverkehr da. „Limitierender Faktor ist die die Infrastruktur“, hob Lutz wiederholt hervor. Grundsätzlich sehe er für den Schienengüterverkehr – einschließlich der Wettbewerber – auch kein Problem, den von der Politik für 2030 angestrebten Modal-Split-Anteil von 25 Prozent zu erreichen

Sorgenkind ist weiterhin der Einzelwagenverkehr, der rund 30 Prozent von Verkehrsleistung und Umsatz ausmacht. Er „kann aber unter den aktuellen Rahmenbedingungen nicht eigenwirtschaftlich als Flächennetzwerk angeboten werden“, heißt es im Geschäftsbericht. „Ohne Förderkulisse wird das in Sachen Tragfähigkeit und Investitionsfähigkeit nicht funktionieren“, betonte auch Lutz und verwies auf andere europäische Länder, wo es eine solche Förderung bereits gibt. Chemie- und Stahlindustrie seien auf den Einzelwagenverkehr angewiesen, insofern sei das auch ein industriepolitisches Thema. (roe)

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