Berlin. Die Deutsche Bahn soll künftig mehr in das 34.000 Kilometer lange Schienennetz investieren und darf dafür ihre Netztochter behalten. Auch die von Verkehrspolitikern der Koalition geforderte Kappung der Gewinnabführung des Netzes an den Konzern ist nach den Worten von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer vom Tisch. „Alle Beteiligten sind zur Einsicht gekommen, dass das Netz bei weitem nicht die Ertragskraft hat, die vermutet wurde", sagte der CSU-Politiker. Er begründete seine Auffassung mit den Milliardenschulden, die auf der Netz AG lägen.
Bei einer Gewinnabführung bliebe so nur minimaler Raum für Investitionen. „Darum tun alle nur gut daran, das in dem Zustand zu belassen, in dem es jetzt ist". Damit hält Ramsauer an der Konstruktion fest, für die auch Bahnchef Rüdiger Grube stets gekämpft hat. Das Netz wird von ihr als unverzichtbarer Teil des Konzerns betrachtet. Laut Mittelfristplan soll es bis 2015 jährlich einen operativen Gewinn von über einer Milliarde Euro erwirtschaften.
Im Bundestag hatten dagegen Verkehrsexperten von CDU, FDP und auch Grünen gemeinsam ein Ende der Gewinnabführung des Netzes an den Konzern gefordert. Stattdessen sollten die Gewinne der Tochter komplett wieder in die Schiene fließen. Sie verweisen darauf, dass der Bund jährlich das Netz mit 2,5 Milliarden Euro subventioniert. Im Koalitionsvertrag war verankert worden, dass eine Kappung der Gewinnabführung geprüft werden soll. Der FDP-Verkehrsexperte Patrick Döring erklärte, für seine Partei sei das Kappungsmodell nicht vom Tisch. (jök)