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DB Schenker Logistics: Umbau im Landverkehr

21.06.2013 12:57 Uhr
DB Schenker Logistics: Umbau im Landverkehr
Hat ambitionierte Ziele: Landverkehrs-Vorstand der Schenker AG, Karl Nutzinger
© Foto: VR/Eva Hassa

DB Schenker Logistics stellt die Produktion seines europäischen Landverkehrsnetzes neu auf. Was sich dadurch für das Unternehmen und seine Frachtführer ändert.

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Essen. „Die Bahntochter DB Schenker Logistics stellt sich in der Produktion des europäischen Landverkehrs neu auf“, kündigte Karl Nutzinger, Vorstand der Schenker AG für Landverkehr, exklusiv gegenüber der VerkehrsRundschau an. Grund dafür ist: Das Unternehmen richtet sein europäisches Landverkehrsnetz laut dem Top-Manager künftig stärker nach Produkt- und Produktionslogik aus. „Wir fokussieren uns auf unser Teil- und Komplettladungsgeschäft, das neben unseren Stückgutnetzen das zweite große Standbein des europäischen Landverkehrs darstellt“, führte Nutzinger aus. Sprich: Teil- und Komplettladungen sowie Stückgüter sollen ab Herbst 2013 noch stärker als heute ihre jeweiligen Stärken entwickeln.

Projekt „Governance@Land“

„Wir versprechen uns davon ein riesiges Optimierungspotenzial“, so der Landverkehrs-Chef von DB Schenker Logistics. Top-Priorität bleibe es aber, Kunden alle Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette aus einer Hand zu bieten. Daran werde nicht gerüttelt. Um das Ganze umzusetzen, hat DB Schenker das Projekt „Governance@Land“ aufgesetzt, das man europaweit bis Ende 2015 sukzessive in den einzelnen Ländern realisieren werde. 200 Millionen Euro investiert der Geschäftsbereich dafür allein in eine neue IT-Lösung, führte Nutzinger aus. Außerdem werde weiter intensiv am Ausbau und der Verdichtung der Stückgut-Terminals sowie und des Fuhrparks gearbeitet.

Teil- und Komplettladungen sollen zentral gesteuert werden

Ziel bis 2015 sei es, Teil- und Komplettladungen im europäischen DB Schenker-Landverkehr zentral von einer in Essen neu geschaffenen Organisationseinheit „Direct Load“ zu steuern – separat vom Stückgutgeschäft. Das Unternehmen wird dafür „Full Load Solutions“ – auf der Straße, intermodal und als schienenaffine Logistiklösung anbieten.

Wichtiger Baustein dafür: ein europaweiter Trailerpool mit derzeit 2500 Einheiten, der bis 2015 auf über 3500 Trailer aufgestockt werden soll. DB-Schenker-Strategie ist es, dafür den Großteil des Equipments, vor allem Trailer und Wechselbrücken, im eigenen Bestand zu haben. Traktionsleistungen sollen dagegen auch künftig überwiegend über Subunternehmer abgebildet werden. Das eigene Equipment soll dafür künftig auf fest definierten Korridoren, so der Plan, über die unternehmenseigene Software von neuen überregionalen Dispositionszentren (European Production Unit, EPUs) disponiert werden.

DB Schenker setzt auf „Preferred Carrier Model“

Skandinavien- und Deutschland-Verkehre setzen das Projekt laut Nutzinger bereits um. Andere europäische Länder sollen bis Ende 2014 sukzessive aufgeschaltet und perspektivisch über sechs bis acht EPUs disponiert werden. Noch setzt DB Schenker dafür europaweit insgesamt rund 20.000 Subunternehmer ein. Perspektivisch gesehen wolle man aber, sagte Nutzinger, diese Zahl verdichten. Weniger Carrier sollen also künftig jeweils mehr Volumen befördern – Stichwort „Preferred Carrier Model“. Zunächst bei grenzüberschreitenden Transporten, dann aber grundsätzlich auch im nationalen Fernverkehr.

Und welche Vorteile erwartet Nutzinger durch das geplante Vorhaben? „Wir versprechen uns deutlich mehr Effizienz. Mindestens fünf bis zehn Prozent Kostenersparnis sind insgesamt da drin.“ Zudem werde das Unternehmen „mit dieser Konzeption weitere Kundengruppen ansprechen, die heute unsere Full Load-Produkte noch nicht nutzen.“ Gründe seien die besseren Rückladungs-Optionen, eine sinnvollere Verzahnung von Straße- und Schiene-Kapazitäten, vor allem aber eine noch bessere Bündelung im Frachteinkauf. Nutzinger wörtlich: „Wir nutzen da unsere Einkaufsmacht noch viel zu wenig aus.“ Aber auch die Frachtführer sollen von der stärkeren Bündelung unseres Frachteinkaufs profitieren. Sie „erhalten dadurch höhere Auslastungsgarantien und Planungssicherheit“, erklärte Nutzinger.

Die Abläufe im Stückgut-Geschäft bleiben laut Nutzinger dagegen grundsätzlich unverändert. Durch den klaren Management-Fokus auf die Terminal gebundenen „Systemverkehre“ und die direkt disponierten Ladungsverkehre erwarte DB Schenker aber weitere Fortschritte bei der Optimierung, Industrialisierung und dem Ausbau der beiden Produktionssysteme. (eh)

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