Interview: "Das rechnet sich im besten Fall nach sechs Jahren"

Welche Anforderungen stellen die Nutzer bei der Energieeffizienz heute an moderne Logistikimmobilien? Maximilian Schachinger: Von Vorteil sind eine optimierte Gebäudehülle, optimierte Torund Rampenanschlüsse sowie gleichmäßige Temperaturbedingungen in einer temperaturgeführten Halle, um niedrige Schwankungsbreiten zu haben. Welche Energiesparmaßnahmen bringen aus Ihrer Erfahrung den größten Erfolg? Die Gebäudehülle auf Passivhausniveau hat bei unserem Neubau zur kleinsten und effizientesten Energiebereitstellung geführt, die wir je hatten. Bei Neubau und Bestand legen wir jetzt den Hauptfokus auf die Organisationsoptimierung, vor allem durch ein Schließkonzept der Tor- und Rampenbereiche. Diese sind kameraüberwacht. Was tun Sie hier, um Wärme- beziehungsweise Kälteverluste zu vermeiden? Die Anschlussbereiche der Tore und Rampen sind mit speziellen Pufferschürzen, aufblasbaren LKW-Anschlusspuffern und Dämmungen im Bodenbereich ausgestattet. Können Sie Ihr Beleuchtungskonzept kurz erläutern? Wir setzen in sämtlichen Bereichen LED ein, nicht nur in der Halle. Der Einsatz der LED-Technologie führt zu einer signifikanten Energie- und Wartungskosteneinsparung, sodass wir mit einer Amortisationszeit der Investition von weniger als zehn Jahren rechnen, die ersten zehn Monate sind tatsächlich so wartungsarm wie erhofft. Rechnet sich eine nachhaltige Logistikimmobilie für den Unternehmer? Wenn sie sich als Bauherr selbst eine Immobilie bereitstellen können und langfristig denken dürfen, dann haben sie heute immer mehr Daten für die echten Lebenszykluskosten verfügbar. Wir profitieren inzwischen deutlich von den niedrigeren Energiekosten, die manch börsennotierter Mitbewerber damals kurzfristig als nicht interessant genug erachtet hat, für uns aber war es eine gute Investition. In welchen Zeitraum rechnen Sie realistisch mit einer Amortisation der zusätzlichen Investitionen? Auf Basis unserer bisherigen Betriebskosten-Simulationen können wir noch keine fixe Aussage treffen. Diese sind nach wenigen Monaten noch nicht repräsentativ. Wir rechnen im schlimmsten Fall nach 13 Jahren, im besten Fall schon nach sechs Jahren mit einer Amortisation der Investition.