Deutschland hat Probleme mit dem wirtschaftlichen Wachstum und leidet unter Massenarbeitslosigkeit. Weil die Löhne hierzulande zu hoch sind, wird zunehmend entweder im billigeren Ausland produziert oder Menschen werden durch Automaten ersetzt. Gleichzeitig exportieren wir wie die Weltmeister. Das sei kein Widerspruch, sondern symptomatisch für die Misere der deutschen Wirtschaft, meint Hans-Werner Sinn. Der Wirtschaftsprofessor und Präsident den Ifo Instituts erkennt im Exportboom eher etwas Pathologisches: „eine Art Supernova”, die dem Sterben eines Sterns vorausgeht. Kernige Worte für ein offenbar schwerwiegendes Problem. Deutschland drohe ein Zustand, den Sinn mit dem Begriff „Basar-Ökonomie” in seinem gleichnamigen Buch beschreibt. Gemeint ist die dramatische Verlagerung der Wertschöpfungskette ins Ausland. Alles nicht so schlimm. Wir Deutschen müssen lernen mit dem Wind der Globalisierung segeln zu können, so Sinns Rat. Die empfohlene Diät dazu: Löhne runter, Sozialleistungen abbauen, Frührentner an die Werkbank, dann werden wir das Schiff schon schaukeln. (tbu) Hans-Werner Sinn, Die Basar-Ökonomie. Deutschland: Exportweltmeister oder Schlusslicht? Berlin 2005, Econ, 248 Seiten, gebunden, 14,95 Euro, ISBN 3-430-18536-X
Das Buch der Woche: Die Basar-Ökonomie

Jeden Mittwoch neu: Der aktuelle Buchtipp, ausgewählt von Ihrer VerkehrsRundschau: Hans-Werner Sinn weist den Weg aus der deutschen Wirtschaftsmisere