Brüssel. Vor einem Misserfolg des Starts der neuen Euro-Schadstoffnorm 6 hat Daimler-Nutzfahrzeug-Vorstand Andreas Renschler gewarnt. Um dies zu verhindert, fordert der Daimler-Manager staatliche Hilfen für die emissionsarmen Fahrzeuge. „Euro 6 ist nicht nur für uns als Hersteller mit massiven Kosten verbunden, sondern auch für unsere Kunden", sagte Renschler für Abgeordneten des EU-Parlaments. Die Preissensibilität der Spediteure dürfe nicht unterschätzt werden. Bereits heute hätten verschiedene Speditionsverbände ihre Ablehnung geäußert, um eine weitere Verschlechterung der Ertragslage im Speditionsgewerbe zu verhindern.
„Wir wollen und werden die Emissionen unserer Fahrzeuge weiter senken", versprach Renschler. „Euro 6 ist dafür ein wirksamer Hebel. Wenn alle LKW in Europa auf Euro-6-Niveau wären, hätten wir im Straßentransport kein NOx-Problem mehr." Deshalb begrüßte Renschler angekündigten staatlichen Förderprogramme, um Euro-6-LKW in den Markt zu bringen. Dies sei ein „gangbarer Weg für ganz Europa".
Für Deutschland würde sich nach Ansicht Renschlers die Einführung einer speziellen Mautklasse für Euro-6-LKW empfehlen, die diese Fahrzeuge in der Größenordnung von fünf Cent pro Kilometer entlasten. Solche staatlichen Maßnahmen seien bei entsprechender Ausgestaltung geeignet, die neue Abgasnorm für Nutzfahrzeug-Kunden zum Geschäftsmodell werden zu lassen, ohne dabei den Euro-5-Lkw zu entwerten. „Dies könnte dafür sorgen, dass Euro-6-Lkw schon vor 2014 unsere Umwelt entlasten – eine klare Win-Win-Situation", sagte Renschler. (sb)