Herne. Die Dachser-Niederlassung Herne hat 30 bis 40 Subunternehmen einen Brief mit der Bitte geschickt , für 2003 eine Rückvergütung auf die Frachtkosten (Refaktie) in Höhe von einem Prozent auf den Netto-Frachtumsatz zu gewähren. Als Begründung werden "erhebliche finanzielle Anstrengungen insbesondere im Bereich Verkauf und Administration" angegeben. In dem Brief, der der VerkehrsRundschau vorliegt, heißt es, "dass Unternehmen mit gezeichneter Refaktienvereinbarung von uns bevorzugt eingesetzt werden". Ein betroffener Unternehmer reagierte empört. Er bezeichnete es als "pervers", angesichts der hohen Insolvenzquote im Gewerbe die Transporteure zu Zugeständnissen zu bitten. Er habe der Aufforderung nicht entsprochen, auch auf die Gefahr hin, Aufträge zu verlieren. Bernhard Simon, Geschäftsführer des Dachser-Konzerns, bezeichnete den Brief als eine autonome Entscheidung der Niederlassung. Es sei definitiv nicht geplant, in anderen Dependancen so zu verfahren. Man plane daher, Schritte gegen diese Entscheidung zu unternehmen. Werner Papencordt, Leiter der Niederlassung in Herne, begründete die Maßnahme mit dem hohen Druck, der seitens der Verlader ausgeübt werde. Wenn ein Subunternehmer sich nicht darauf einließe, bedeute dies nicht automatisch das Ende der Zusammenarbeit. "Wenn uns allerdings zwei Angebote für eine Fahrt vorliegen, würden wir den Zuschlag demjenigen geben, der unserer Bitte entsprochen hat", sagte Papencordt. (vr/cd)
Dachser-Niederlassung fordert Rückvergütung
Verhandlungswillige Subunternehmer werden bevorzugt behandelt