München. Die Verkehrskommission der CSU fordert eine Beteiligung Deutschlands am geplanten Milliardenprojekt Brenner-Basistunnel. Die Bundesrepublik müsse mit Österreich und Italien einen Staatsvertrag zu Finanzierung, Bau und Betrieb des Tunnels schließen, sagte der Chef der CSU-Verkehrskommission, Adolf Dinglreiter, Anfang der Woche in München. Die Konzession für den Betrieb auf der Strecke München-Verona solle als Ganzes an eine eigene Gesellschaft vergeben werden. Österreich und Italien hatten Anfang Mai einen Staatsvertrag zum Bau des geschätzt fünf Milliarden Euro teuren und über 50 Kilometer langen Eisenbahntunnels unterzeichnet, der den stetig wachsenden Güterverkehr auf der wichtigsten Nord-Süd-Verkehrsverbindung der Alpen aufnehmen soll (wir berichteten). Der Bau soll 2006 beginnen, ab 2015 sollen die Züge durch den Tunnel rollen. Die Finanzierung des Großprojekts ist aber nach wie vor ungeklärt. Die deutsche Bundesregierung lehnt eine Beteiligung an den Kosten bislang ab. Auf deutscher Seite müssten die Bahnstrecken nach Österreich dringend ausgebaut werden, sagte Dinglreiter. "Wir können nicht immer nur laut schreien." Unter anderem forderte Dinglreiter den Bau einer zweiten Inntal-Strecke von Rosenheim nach Kufstein. Anderenfalls werde der Güterverkehr auf der bisherigen Strecke unzumutbare Ausmaße für die Anwohner annehmen. "Es könnte sein, dass da 400 Güterzüge am Tag fahren", erklärte Dinglreiter. (dpa)
CSU: Deutsche Beteiligung an Brenner-Basistunnel gefordert
Bundesrepublik soll mit Österreich und Italien einen Staatsvertrag zu Finanzierung, Bau und Betrieb schließen