Dortmund. Der Bundesverband der Transportunternehmen (BVT) empfiehlt seinen Mitgliedsbetrieben, die Mehrkosten durch die LKW-Maut vollständig an die Auftraggeber weiterzugeben. Dies sei angesichts des anhaltenden Streits über die Erstattung der Mautkosten zwischen Bundesregierung und Europäischer Union gerechtfertigt- zumal eine mögliche Erstattung ohnehin erst im Folgejahr zum Tragen käme. Außerdem entstünden den Unternehmen Kosten der Vorfinanzierung sowie derzeit noch nicht bezifferbare Bürokratiekosten, die eine "volle Umwälzung" rechtfertigten. Bestünden Auftraggeber auf die Weitergabe der geplanten Mauterstattung, so sollte diese in jedem Fall erst im Folgejahr erfolgen und von der tatsächlichen Realisierung der Mauterstattung abhängig gemacht werden, empfiehlt der Verband. Bei den Preisverhandlungen mit den Auftraggebern über die Folgen der Maut haben die Transportunternehmen nach Einschätzung des noch erheblichen Nachholbedarf. Die Vorsitzende des BVT, die Transportunternehmerin Dagmar Wäscher, bezeichnete den Maut-Aufschub daher auch als Chance für die Transportunternehmen, in Verhandlungen mit den Auftraggebern über höhere Preise zu reden. Die zweimonatige Maut-Verschiebung müsse zur intensiven Auseinandersetzung mit den verschieden Mauterfassungs- und Zahlungsmethoden genutzt werden, um das System zu testen, fordert der BVT. (vr/diwi)
BVT: "Volle Umwälzung" der Mautkosten auf Auftraggeber
Verschiebung der Maut bietet Chance zu Preisverhandlungen