Bundesregierung zapft strategische Ölreserve an

02.09.2005 14:13 Uhr
zapfsaeulen
© Foto: ddp

Auf Bitten der USA wird Deutschland einen Teil seiner Ölreserven freigeben

Berlin. Die Bundesregierung wird im Rahmen einer international koordinierten Aktion die strategischen Ölreserven reduzieren. Man werde einen entsprechenden Antrag der USA bei der Internationalen Energie-Agentur (IEA) unterstützen, kündigte Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) heute Mittag in Berlin an. Aus der internationalen strategischen Ölreserve sollen laut Schröder zunächst für 30 Tage etwa zwei Millionen Barrel täglich auf den Markt gebracht werden. Die genaue Menge werde vom Verwaltungsrat der Internationalen Energie-Agentur (IEA) festgelegt. Ziel der Freigabe der internationalen Ölreserven sei, nach der Zerstörung von Raffinerieanlagen durch den Hurrikan die Energieversorgung der USA sicherzustellen. Außerdem solle dadurch der Druck auf die Weltmarktpreise für Erdölprodukte gemildert werden. Der Kanzler appellierte zugleich ausdrücklich an die Ölkonzerne, nach der international abgestimmten Maßnahme „auch wirklich“ zu einer Senkung der Preise beizutragen. „Es kann ja nicht sein, dass die nationalen Erdölreserven international abgestimmt in den Markt gebracht werden, aber an der Preisfront nichts passiert.“ Schröder stellte klar, dass der Schritt nichts zu tun habe mit den Forderungen aus der Union und FDP. Mehrere Oppositionspolitiker hatten sich dafür ausgesprochen, in einem nationalen Alleingang die Ölreserven anzuzapfen und so Verbraucher und Wirtschaft zu entlasten. Regierungssprecher und Branchenexperten hatten dies als „unsinnig“ und „populistisch“ zurückgewiesen. (dpa/sb)

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