Bonn. Es werde geprüft, ob die Post im Briefgeschäft mit preislich zu niedrigen Angeboten und anderen Vorleistungen Konkurrenten verdrängen wolle, sagte der Sprecher der Bundesnetzagentur, Rudolf Boll, am Dienstag in Bonn und bestätigte einen Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ). Ein Sprecher der Post wies die Vorwürfe als unzutreffend zurück. Bei der Auseinandersetzung geht es um das Einsammeln und Vorsortieren von Briefsendungen. Diesen Bereich hat die Post nach einem Entscheid des Bundeskartellamtes vor knapp einem Jahr für den Wettbewerb öffnen müssen. Seither bemühen sich Konkurrenzfirmen verstärkt um das Teilgeschäft - auch unterhalb der Gewichtsgrenzen des Post-Monopols. Für vorsortierte Massensendungen, die ins Postnetz eingeliefert werden, gewährt die Post beim Porto Ermäßigungen. Auch Großkunden erhalten Rabatte. Nach Beschwerden von Wettbewerbern sieht die Bundesnetzagentur den Anfangsverdacht bestätigt, dass die Post über ihre Tochter Deutsche Post In Haus Service GmbH (DPIHS) und deren Angebote die neue Konkurrenz auszubremsen versucht. Laut FAZ verspricht die Post in Rahmenverträgen mit mehreren Bundesländern Sonderkonditionen, wenn Briefsendungen von Landeseinrichtungen zu Massensendungen zusammengefasst und vorsortiert eingeliefert werden. "Wir bieten keine Dumping-Preise an", sagte Post-Sprecher Dirk Klasen der Nachrichtenagentur Dpa. Die Post werde ihre Position der Bundesnetzagentur darlegen und versuchen, die Vorwürfe zu entkräften. Für eine endgültige Entscheidung der Netzagentur gibt es keine Frist.
Bundesnetzagentur prüft Dumping-Vorwürfe gegen Deutsche Post
Die Bundesnetzagentur hat wegen möglicher Dumpingpreise zu Lasten der Konkurrenz ein Missbrauchsverfahren gegen die Deutsche Post eingeleitet.