München/Bonn. Die Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL) in Bremen spricht sich seit 2001 für die Schaffung eines Erstausbildungsberufes „Logistikkaufmann/ Logistikkauffrau“ aus. „Doch wie soll das Tätigkeitsprofil eines Logistikkaufmanns aussehen“, lautet die Hauptkritik des BIBB. Benedikt Peppinghaus, zuständiger wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung IV des BIBB, gibt zu bedenken: „Wer logistische Projekte verantwortlich steuern und kundenspezifische Logistiklösungen entwickeln soll, braucht entweder einschlägig vertiefte Berufserfahrung oder eine entsprechende Fachhochschul- oder Hochschulbildung.“ Auch der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) e.V. sieht keine Notwendigkeit für eine Berufsausbildung zum Logistikkaufmann. „Wir stehen auf dem Standpunkt, dass Logistik in erster Linie ein Thema der Weiterbildung, beziehungsweise des Hochschulstudiums ist“, sagt Elke Schneider vom Referat Berufliche Bildung des DSLV. Im Rahmen der dualen Berufsausbildung müssten jedoch die Grundlagen gelegt werden und das geschehe im hohen Maße in der Ausbildung zum Speditionskaufmann. Zur Zeit wird das Berufsbild der Speditionskaufleute überarbeitet und die Lernziele noch stärker auf den Fokus Logistik und logistische Dienstleistungen ausgerichtet. Im Rahmen dieser Neuordnung strebt der DSLV eine Änderung der bisherigen Berufsbezeichnung in „Kaufmann/Kauffrau für Spedition und Logistik“ an.
Bund lehnt Ausbildung zum „Logistikkaufmann“ ab
Es wird in absehbarer Zeit kein neues Berufsbild mit dem Namen „Logistikkaufmann“ geben. Das hat jetzt das zuständige Bundesinstitut für Berufsbildung in Bonn (BIBB) gegenüber „<i>LOGISTIK</i> inside“ bestätigt.