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BSH setzt auf Alternativen zum LKW

19.03.2007 16:32 Uhr

Der Hausgerätehersteller BSH Bosch und Siemens Hausgeräte hat zwei weitere Produktionsstandorte in Deutschland in ein multimodales Verkehrskonzept eingebunden, das Straßen entlastet und den wachsenden Transportbedarf des Unternehmens sicherstellen soll.

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München. In Giengen und Dillingen werden für den englischen Markt produziert Hausgeräte nicht mehr per LKW, sondern per Bahn und Schiff nach England verfrachtet. Kühlschränke und Geschirrspüler aus der BSH, die von beiden Standorten aus bislang per LKW abtransportiert wurden, verlassen die Werke jetzt per Bahn. „Unsere Strategie ist es, Transportkapazitäten zu sichern und ökonomisch sinnvolle Verkehrslösungen auszubauen. Deshalb fahren wir LKW-Transporte auf vielen Strecken konsequent zurück“, sagt BSH Verkehrsreferent Andreas Tonke. Zusammen mit der Spedition Robert Kukla, München, wurde ein trimodales Verkehrskonzept für Transporte nach England entwickelt. Bereits vor zwei Jahren hatten BSH und Kukla mit Mitteln aus dem EU-Förderprogramm Marco Polo neue Wege bei der Produktionsentsorgung des Standortes Bretten beschritten und Warenströme vom Landesinneren nach England aufs Wasser verlagert. 60 Millionen Tonnenkilometer sind seither auf der Straße vermieden worden. Der Weg der Hausgeräte führt heute in Großraumwaggons der Bahn vom Gleisanschluss der Werke in Giengen und Dillingen nach Rotterdam und von dort aus im Shortsea-Verkehr nach England. Nur auf dem kürzesten Streckenabschnitt, dem Nachlauf ins BSH-Zentrallager nach Kettering, wird der LKW eingesetzt. „Die größte Herausforderungen lag für uns darin, die einzelnen Verkehrsträger so optimal miteinander zu vernetzen, dass Transportmengen innerhalb kürzester Zeit komplett umgeladen werden konnten“, sagt Kukla-Geschäftsführer Knut Sander. Knackpunkt dabei: der Umladevorgang in Rotterdam. Die in Kartons verpackten Hausgeräte müssen dort am Terminal Cobelfret aus Bahnwaggons direkt in drei Meter hohen Spezialcontainer verladen werden, die dreilagig beladen werden können und damit im Shortsea-Verkehr dieselben Transportkapazitäten besitzen wie Jumbo-Trailer. „Wir haben alle möglichen Lösungsansätze durchgespielt und am Ende in ein vollkommen neues Umschlagskonzept investiert“, erläutert Sander. Gebaut wurde eine mobile Verladerampe, über die Spezialstapler mit der aus den Bahnwaggons aufgenommenen Ware direkt in die Container hinein fahren können. Zusammen mit dem Produktionsstandort Bretten, der über den Rheinhafen Gernsheim per Binnenschiff entsorgt wird, werden von Kukla 2250 BSH-Container im Jahr auf alternativen Verkehrswegen multimodal bewegt. In der Münchner BSH -Zentrale denkt man darüber nach, weitere Produktionsstandorte an das multimodale Verkehrskonzept anzubinden und den Anteil von LKW-Transporten weiter zu reduzieren.

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