Berlin. Die Bundesnetzagentur sieht trotz der Einführung eines Mindestlohnes für Briefzusteller „gerade für die Verlagshäuser weiterhin Chancen“ in der Branche. Das sagte der Präsident der Regulierungsbehörde, Matthias Kurth, der „Berliner Zeitung“. „Die Unternehmen können mit Kreativität durchaus noch viel bewegen», sagte der Netzagentur-Chef. So gelte der Mindestlohn „ja ausdrücklich nur für solche Firmen, deren Mitarbeiter zu mehr als 50 Prozent Briefe befördern“. Taxifahrer etwa oder auch Zeitungsausträger, die nebenher auch Briefe zustellen, würden nicht unter die Mindestlohn-Regelung fallen. Auch ansonsten hält Kurth den nun geltenden Mindestlohn für keine so große Gefahr für die Wettbewerber der Deutschen Post zumindest, wenn sie in den Ballungsräumen Westdeutschlands aktiv sind. Dort werde häufig heute schon „so viel gezahlt wie es nun der Mindestlohn vorschreibt“, sagte Kurth. „Ansonsten hätten die Post-Konkurrenten in Frankfurt, München oder Hamburg doch gar kein Personal gefunden“, meinte der Chefregulierer. (dpa)
Briefmarkt: Netzagentur sieht Chancen für Verlage
Chef der Bundesnetzagentur Kurth hält Post-Mindestlohn nicht für wettbewerbsgefährdend