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Brenner-Nordzulauf: Bündnis mit Gegenvorschlag für Inntal-Gleise

16.01.2024 09:08 Uhr | Lesezeit: 1 min
Ein Güterzug fährt durch das Inntal. In dem Tal wird gegen den geplanten Bau einer neuen Trasse in Richtung Brenner Basistunnel protestiert.
Im Inntal wird gegen den geplanten Bau einer neuen Bahntrasse in Richtung Brenner-Basistunnel protestiert. Die Initiative Brennerdialog hat eigene Vorschläge beim Eisenbahn-Bundesamt eingereicht (Symbolbild)
© Foto: picture alliance/dpa | Angelika Warmuth

Ein Bündnis aus Bürgerinitiativen und Umweltschützern schlägt statt dem Neubau einer Bahnstrecke zum Basistunnel den Ausbau bestehender Gleise vor. Es ist der Meinung, durch seine Lösung könnten die überlasteten Brennerautobahnen mindestens zehn Jahre früher entlastet werden. Die Deutsche Bahn sieht dies anders.

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Ein Bündnis aus Bürgerinitiativen im Inntal und Umweltschützern hat im Kampf gegen den Neubau einer Bahnstrecke zum Brenner Basistunnel eigene Vorschläge beim Eisenbahn-Bundesamt eingereicht. Unter dem Slogan „Schneller - billiger – nachhaltiger“ werben die Bürgerinitiativen weiter für den Ausbau der bestehenden Strecke anstelle eines Neubaus, den die Deutsche Bahn (DB) plant.

Der mit Fachleuten erarbeitete Vorschlag sei auch an die DB Netz AG, das Bundesverkehrsministerium, alle Bundestagsabgeordneten und zuständigen Ausschüsse sowie Regional- und Landespolitiker verschickt worden, teilte die Initiative Brennerdialog mit.

Voraussetzungen der EU auch günstiger zu erfüllen

Die Entscheidungsträger im Bundestag müssten wissen, dass mit rund einem Viertel der von der Bahn für den Brenner-Nordzulauf kalkulierten Kosten die notwendigen Voraussetzungen der EU zu erfüllen seien. Es sei die Pflicht der Volksvertreter, Verschwendung von Haushaltsmittel zu vermeiden und den Schutz von Bürgern und Natur zu gewährleisten.

Zudem könnte Deutschland dann parallel zu den Partnerländern Österreich und Italien die Kapazitäten für die Brennerstrecke zeitgerecht zur Verfügung zu stellen, nämlich bis zur Fertigstellung des Brenner Basistunnels in 2032. Die Neubaustrecke könnte nach derzeitigem Stand 2040 in Betrieb gehen.

Güterverkehr: Entlastung der Brennerautobahnen wäre früher möglich

Die überlasteten Brennerautobahnen könnten so mit der Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene mindestens zehn Jahre früher entlastet werden, argumentieren die Gegner. Bürger und Natur würden vor jahrelangem Baulärm und Emissionen bewahrt.

Deutsche Bahn: Vorschläge nicht zukunftsfähig

Die DB hatte im November die damals vorgestellten Vorschläge der Bürgerinitiativen als angesichts der Zukunftsaufgaben „nach erster Sichtung nicht zukunftsfähig“ eingeschätzt.

Die Gegner hingegen sagen, die Kapazitäten reichten schon jetzt beim derzeitigen Verkehr aus, die Strecke müsse aber modernisiert und ertüchtigt werden. „Wir orientieren uns am tatsächlichen Bedarf“, betonte der Vorsitzende der Initiative Brennerdialog, Lothar Thaler.

Die Gegner bereiten auch Klagen vor, um das aus ihrer Sicht überflüssige Milliardenprojekt zu verhindern.

Entscheidung über Brenner-Nordzulauf 2025 geplant

Der sogenannte Brenner-Nordzulauf reicht über rund 60 Kilometer von Grafing bis Kiefersfelden. Auch Bürgermeister mehrerer betroffener Gemeinden haben sich gegen den Neubau ausgesprochen. Die Bahn hat ihre Pläne für den Trassenverlauf weitgehend festgelegt. 2025 soll der Bundestag über das Projekt entscheiden.

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