Bozen. Das Bozener EURAC-Institut (European Academy Bozen) hat neue Zahlen für das Verkehrsaufkommen im Alpentransit vorgestellt. Demnach bleibt der Brenner die Hauptverbindung mit ca. 27.000 Fahrzeugen durchschnittlich täglich. Der Gotthard-Pass zählte ca. 17.000 Fahrzeuge, auf den Frejus entfallen rund 5.000.
Das gilt auch für den Schwerverkehr: die Anzahl der rund 8.800 LKW täglich, die den Brenner überqueren, entspricht fast dem gesamten Aufkommen der anderen, wichtigen Transitpunkte. Der Schwerverkehr hat nur beim Gotthard und dem Brenner die Werte von 2005 wieder erreicht. Bei den fünf wichtigsten Alpenpässen wurde nur beim Brenner und beim Gotthard in den letzten sechs Jahren eine Steigerung des Verkehrsaufkommens festgestellt, die anderen Pässe vermelden fast gleichbleibende oder sinkende Zahlen.
„Besonders beim Gütertransport ist der Brenner vom so genannten Umwegtransit betroffen“, erklärte Matthias Wagner vom EURAC-Institut. Die Übergänge zur Schweiz und Frankreich durch die Tunnels haben sehr hohe Mautgebühren, die nach Emissionsklasse variieren. In der Schweiz sind die Kraftstoffpreise höher, was viele auf den Brenner ausweichen lässt, erklärte Wagner. Die Stickstoffdioxid-Werte liegen deshalb beim Brenner, aber auch beim Gotthard konstant über dem von der EU festgelegten Limit. (rp)