Berlin. 87,3 Prozent der Verlader beteiligen sich an den Lastkilometer der LKW-Maut. 38,8 Prozent übernehmen 100 Prozent, weitere 25,9 Prozent zahlen deutlich mehr als die Hälfte. Das ergab eine aktuelle Mautstudie, die der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) anlässlich seines 40. Symposiums heute in Berlin vorgestellt hat. Dagegen lehnen es laut Studie schon heute fast 70 Prozent der verladenden Unternehmen ab, für Leerkilometer zu zahlen. Ebenso wenig ist es gelungen, die Verwaltungskosten an die Verlader weiterzureichen. Nur 8,6 Prozent der Befragten gab an, sich an diesem Kostenblock zu beteiligen. Der Studie zufolge wollen sich allerdings fast 30 Prozent aller befragten Verlader künftig gar nicht mehr oder zumindest nicht mehr in gleicher Höhe an der Maut beteiligen. Für BME-Hauptgeschäftsführer Holger Hildebrandt ein Zeichen dafür, dass die wirklichen Mautverhandlungen noch bevorstehen. Die Verlader, so Hildebrandt, würden bereits einen Großteil der Mautkosten schulterten und hätten überdies die Dienstleister immer fair und kulant behandelt. Der Straßengütertransport, schätzt Hildebrandt, sei durchschnittlich noch bis zu 25 Prozent zu teuer. Die würde auch der vom BME regelmäßig durchgeführte Frachtenbenchmark zeigen. Nun sei es an der Zeit, dass die Logistikdienstleister ihren Beitrag leisten. Ziel müsse allen voran die Vermeidung von Leerfahrten durch die Bündelung von Transporten sein. Er forderte eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Logistikdienstleistern aber auch zwischen den Verladern mit dem Ziel, Effizienzpotenziale zu heben. Mittelfristig geht Hildebrandt von deutlich sinkenden Frachtraten aus. Für die Studie wurde im September und Oktober insgesamt 158 Unternehmen aus nahezu allen wichtigen Verladerbranchen befragt. (wa)
BME hält Straßentransporte für zu teuer
Einkäuferverband sieht Rationalisierungspotenziale von durchschnittlich 25 Prozent bei Transportpreisen und fordert die Dienstleister zu mehr Effizienz auf