Gülzow/Karlsruhe. Im badischen Karlsruhe entsteht eine Pilotanlage zur billigeren Produktion von Bio-Kraftstoff. Wie die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) am Donnerstag in Gülzow (Kreis Güstrow) mitteilte, soll bei dem Projekt ein dem Rohöl ähnlicher Grundstoff aus Holz, Stroh oder anderer Biomasse in kleinen Anlagen dezentral hergestellt werden, der schließlich in einer zentralen Großanlage zu Kraftstoff weiterverarbeitet wird. Am kommenden Freitag wird der Grundstein für die 23 Millionen Euro teure Anlage gelegt. Durch das neu angewandte Prinzip entfalle ein großer Teil der Transportkosten, die den Bio-Sprit bislang unwirtschaftlich machten. Bislang werde der Grundstoff, also die reine Biomasse, die bei hohem Gewicht nur wenig Energie enthalte, häufig über weite Strecken transportiert. Künftig soll die Biomasse vor Ort im so genannten Schnellpyrolyse-Verfahren in ein flüssiges Zwischenprodukt umgewandelt werden, das sich bei einer deutlich geringeren Masse umweltfreundlich und billig transportieren lasse. Der Preis pro Liter Bio-Kraftstoff könne so unter einem Euro gehalten werden, teilte die Fachagentur mit. Die Auto-Konzerne VW und Daimler-Chrysler hätten bereits Interesse an dem Projekt gezeigt. (dpa)
Billiger Bio-Sprit aus Karlsruhe
Pilotanlage soll Großteil der Transportkosten einsparen