Hamburg. Negative Auswirkungen für den Mittelstand befürchtet der Präsident des Bundesverbands des deutschen Groß- und Außenhandels (BGA) durch die für 2008 von der Bundesregierung geplanten Änderung der Unternehmensbesteuerung. BGA-Präsident Anton Börner warnte vor einer zu starken Absenkung des Steuersatzes zu Lasten des Mittelstands. „Uns wäre eine geringere Tarifsenkung lieber als eine Mogelpackung", sagte Börner der Tageszeitung „Financial Times Deutschland“. „Dann wäre es besser, der Tarif sänke von derzeit knapp 39 nur auf 35 oder 36 Prozent und diese unselige Gegenfinanzierung würde vermieden.“ Die Gegenfinanzierungspläne der Koalition seien auch in abgemilderten Versionen so verheerend für die Investitionstätigkeit, dass die Tarifsenkung unter 30 Prozent keinen Sinn mehr gebe, sagte Börner. Union und SPD sind einig, den Gesamtsteuersatz für Körperschaften auf knapp unter 30 Prozent zu senken. Sie wollen so mehr Investoren vom Standort Deutschland überzeugen. Die reine Tarifsenkung auf unter 30 Prozent helfe vor allem großen Unternehmen mit viel Eigenkapital, sagte Börner. „Mittelständler dagegen haben eine geringe Eigenkapitalquote, sie trifft die steuerliche Einbeziehung von sämtlichen Finanzierungskosten viel härter.“ Sein Verband vertritt nach eigenen Angaben etwa 110.000 Unternehmen, davon sind 98 Prozent Mittelständler. (dpa/sb)
BGA warnt vor Folgen der Unternehmenssteuerreform
Geplante Gegenfinanzierung belastet Mittelstand: BGA-Präsident Anton Börner warnt vor einer zu starken Absenkung des Unternehmenssteuersatzes