Belgischer Premier will Abwanderung von DHL nach Leipzig verhindern

21.09.2004 11:12 Uhr

"Ja" zu mehr Nachtflügen auf dem Brüsseler Flughafen im Gespräch – DHL-Mutterkonzern Deutsche Post will in den nächsten Wochen entscheiden

Brüssel/Leipzig. Bei der Werbung um ein neues Luftdrehkreuz des Kurierdienstes DHL muss sich Leipzig auf einen harten Konkurrenzkampf gefasst machen: Der belgische Premierminister Guy Verhofstadt will eine Verlagerung nächtlicher Frachtflüge von Brüssel nach Leipzig verhindern. Verhofstadt rief die Regionalregierungen seines Landes am Montag zu einer konstruktiven Zusammenarbeit auf. Flandern will DHL eine Ausweitung seiner Aktivitäten auf dem Brüsseler Flughafen in Zaventem erlauben, damit die Frachttochter der Deutschen Post AG ihren Betrieb nicht nach Leipzig oder zum französischen Flughafen Varny in Lothringen verlegt. Die Hauptstadtregion Brüssel lehnt zusätzliche Nachtflüge indes wegen der Lärmbelastung ab. Der Expressdienst will sein europäisches Drehkreuz früheren Angaben zufolge eigentlich in Brüssel behalten, wünscht jedoch Möglichkeiten zur Ausweitung der Nachtflüge. Als mögliche Alternativen wurden Varny und Leipzig geprüft, wo man sich große Hoffnungen auf ein neues, mit bis zu 3000 Arbeitsplätzen verbundenes Luftdrehkreuz der DHL macht. Hier könnten in zwei oder drei Jahren die Frachtflüge starten, die die überlastete DHL-Niederlassung auf dem Brüsseler Flughafen nicht mehr aufnehmen kann. Die Bundesregierung und Sachsens Staatsregierung haben sich für den Aufbau eines DHL-Logistikzentrums in Leipzig ausgesprochen. Die Deutsche Post will in den nächsten Wochen entscheiden. (dpa)

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