Brüssel. In belgischen Regierungskreisen wird der Ruf nach einer neuen LKW-Maut und der Einführung einer PKW-Wegegebühr immer lauter. Der wallonische Infrastrukturminister Michel Daerden will statt Kfz-Steuer und LKW-Eurovignette eine einzige, streng nutzerbezogene Abgabe einführen. Bezahlt werden soll nicht mehr für den Besitz eines Fahrzeugs, sondern für ausnahmslos alle von ihm verursachten Kosten bei der Nutzung des Autobahnnetzes. Für die Fahrgebühr, die auch für alle ausländischen Wagen gelten soll, sind zwei Varianten in der Diskussion: eine zeitgebundene Vignette oder eine entfernungsabhängige Elektronikmaut nach geplantem deutschem Modell. Auch Flanderns Verkehrsminister Kris Peeters findet eine neue Gebühr „unvermeidlich“, um Belgiens Status als „logistische Drehscheibe in Europa“ zu erhalten. Viele Autobahnen seien 30 bis 40 Jahre alt und müssten saniert werden. Peeters will vor allem ausländische Transitlaster für die Unterhaltung des Straßennetzes stärker zur Kasse bitten. (dw)
Belgien: Mautsystem à la Deutschland im Gespräch
Kfz-Steuer und Eurovignette sollen ersetzt werden durch eine streckenbezogene Autobahnbenutzungsgebühr für LKW und PKW