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Bekannter Versender: Die meisten Anträge sind unvollständig

14.09.2012 15:26 Uhr
Bekannter Versender: Die meisten Anträge sind unvollständig
Artur Zerr, zuständiger Referatsleiter beim LBA für die Zulassung zum Bekannten Versender
© Foto: Eva Hassa

Laut Luftfahrtbundesamt sind bis heute erst 489 Unternehmen als Bekannter Versender zertifiziert. Experten rechnen mit Verzögerungen ab März nächsten Jahres.

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Berlin. Die Lieferketten in der Luftfracht werden sich ab dem kommenden Frühjahr hierzulande voraussichtlich verlangsamen. Dies ist Ergebnis einer Podiumsdiskussion vom LogistikNetz Berlin-Brandenburg e.V. auf der Internationalen Luftfahrtmesse ILA in Berlin. Von über 40.000 angeschriebenen Exporteuren hätten bisher nur 4.255 Anträge auf die Zulassung als bekannter Versender gestellt, sagte Referatsleiter Artur Zerr vom zuständigen Luftfahrt-Bundesamt (LBA). Davon seien - Stand heute - 489 Firmen zertifiziert worden. Bei 74 weiteren Unternehmen seien die Vorkontrollen erfolgt, so dass sie mit baldige Zertifizierung rechnen könnten. Bei der Masse der über 4.000 Antragsteller seien die Unterlagen jedoch so unvollständig oder fehlerheft, dass sie vom LBA nicht weiterbearbeitet werden könnten, so Zerr.

Versender von Luftfracht in Deutschland, die nicht vom LBA zertifiziert worden sind, müssen ihre Waren ab dem 25.3.2013 einer Sicherheitsüberprüfung durch Reglementierte Beauftragte, also Spediteure, Frachtfluglinien oder Bodenabfertiger an Airport, unterziehen lassen.

Derzeit beträgt der Anteil an unsicherer Fracht, die an deutschen Flughäfen angeliefert wird, rund zehn Prozent. Ab Ende März kommenden Jahres könnte diese Zahl wegen der fehlenden Zertifizierungen der Versender auf zwischen 60 und 80 Prozent ansteigen, schätzten die Fachleute auf der ILA-Veranstaltung. Es werde dann unweigerlich zu Staus an den Flughäfen kommen, vor allem in Frankfurt, warte Sicherheitsfachmann Jan Bender von Logistiker Dachser. Denn die Airports, Abfertiger oder Airlines hätten gar nicht die räumlichen und technischen Kapazitäten, speziell in Stoßzeiten der Frachtanlieferung mittags und abends sowie vor allem freitags, die ungeheure Masse der Sendungen zügig zu kontrollieren.

Wie Zerr betonte, werde das LBA das Monopol der Zulassungsprozesse von Firmen zu bekannten Versendern oder reglementierten Beauftragten behalten. Die Abgabe dieser Tätigkeiten an Fachfirmen wie die Dekra oder den TÜV sei nicht beabsichtigt, betonte Zerr. Einen Kostenrahmen für die Zertifizierung von Versendern gebe es noch nicht; dieser werde zur Zeit erstellt. Grunsatz für die Gebührenordnung sei die Vorgabe, dass das LBA kostendeckend arbeiten müsse. Als grobe Richtzahl pro Zertifizierung nannte Zerr „ungefähr 5.000 Euro“. Die Zulassung des LBA gilt für die Dauer von fünf Jahren. (hs)

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