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BCO Conference: Nachhaltigkeit voranbringen

02.10.2023 16:35 Uhr | Lesezeit: 2 min
Günther Bachmann, Nachhaltigkeitsexperte und -berater, spricht auf dem BCO Kongress in Antwerpen
„Der alte Spruch „Erst das Geschäft, dann die Umwelt“ funktioniert einfach nicht mehr", so Günther Bachmann, Nachhaltigkeitsexperte und -berater auf dem BCO Kongress in Antwerpen
© Foto: XSTAFF

Wie lässt sich nachhaltig agieren und mit welchen Herausforderungen hat die Branche zu kämpfen? Das waren nur einige Themen auf der Konferenz des IT-Unternehmens XSTAFF.

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Am 26. September lud XSTAFF zur BCO Conference nach Antwerpen. Rund 100 Teilnehmer waren vor Ort und hörten Vorträge rund um Nachhaltigkeit und um die Herausforderungen, mit denen die Logistik-Branche konfrontiert ist.

Aktuell gäbe es zahlreiche Ansätze, um beispielsweise das Thema Nachhaltigkeit stärker in der Logistik zu verankern, so Martin Schwemmer, Geschäftsführer des Bundesvereinigung für Logistik (BVL). Dabei im Blickpunkt: die Themenfelder Softwareentwicklung, Infrastruktur, Datenmanagement und Network Design.

Bei XSTAFF entwickelt man zum Beispiel grade eine KI-Lösung. „Ob Kapazitäts- und Routenplanung, die Steuerung von Ladungs- und Transportlösungen oder Fehleranalysen: Künstliche Intelligenz kann entlang der gesamten Supply Chain zum Nutzen aller Beteiligter eingesetzt werden“, so Projektleiter Christian Boekhoff. Noch befindet sich das System in der Erprobungsphase, 2024 soll der Rollout erfolgen.

Zumeist würden von Start-ups Lösungen insbesondere für das B2B-Segment entwickelt, hebt Schwemmer vom BVL hervor. „Deren Konzepte zeigen, was passiert, wenn Technologie und Innovation Hand in Hand gehen. Nur so kann es gelingen, die globalen Wertschöpfungsketten digitaler, nachhaltiger und widerstandsfähiger zu machen.“

Auf Nachhaltigkeit setzt man auch bei der belgischen Colruyt-Gruppe, neben COOP Swiss sowie den spanischen Modeunternehmen Mango und Tendam Gründer von XSTAFF, wie der Veranstalter weiter mitteilt. Das Ziel sei klar formuliert: Bis zum Jahr 2035 sollen die CO2-Emissionen der gesamte Fahrzeugflotte der Gruppe auf Null reduziert werden.

Paradigmenwechsel angemahnt

Ein ambitioniertes Vorhaben, das aber den richtigen Weg weist, sagt Günther Bachmann, Nachhaltigkeitsexperte und -berater: „Wir können nicht immer nur über Nachhaltigkeit reden, sondern müssen auch handeln. Nachhaltigkeit ist heute und nicht erst morgen oder übermorgen. Dann kann es schon zu spät sein.“

Für den früheren Generalsekretär des deutschen Nachhaltigkeitsrates geht es um mehr als nur einzelne Maßnahmen: „Wir brauchen einen Paradigmenwechsel. Der alte Spruch „Erst das Geschäft, dann die Umwelt“ funktioniert einfach nicht mehr. Heute ist das Geschäft vom Geschäft die Transformation des Geschäfts –und da muss Nachhaltigkeit an erster Stelle stehen.“

Journalist Lee: China als Wettbewerber sehen, nicht als Systemgegner

Unabhängig davon bleibe die Logistik abhängig von den großen geopolitischen Entwicklungen, erklärt der Veranstalter. Diese wiederum würden maßgeblich von der Situation in China bestimmt. Eine Situation, die Felix Lee, Journalist und Kenner des chinesischen Marktes, trotz nachlassender Wirtschaftsdaten aus dem Reich der Mitte, für stabil hält.

„Nach wie vor ist die Geschwindigkeit, mit der chinesischen Unternehmen Prozesse implementieren und Produkte entwickeln, deutlich höher als in den meisten europäischen Ländern. In vielen Bereichen hat China ein Niveau erreicht, an das Europa nicht mehr herankommen wird.“ Beispielsweise seien aktuell rund 85 Prozent der Solarsystem weltweit „Made in China“. Auch beim Thema E-Mobilität sei das Land inzwischen weltweit die Nummer Eins.

Um den gegenwärtigen Status Quo in den Beziehungen zu China nachhaltig zu verändern, ist aus seiner Sicht eine Paradigmenwechsel nötig: „Wir sollten China weniger als Systemgegner betrachten, sondern stärker als Wettbewerber. Auf dieser Ebene wird man sich verständigen können, während die gegenwärtige Diskussion um Werte und Ideale fruchtlos bleiben wird.“

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