Bayernhafen Passau ohne Betriebserlaubnis offiziell eröffnet

27.06.2008 14:20 Uhr
bayernhafen_290
Hafeneröffnung: v.l. Joachim Zimmermann (Geschäftsführer Bayernhafen), Professor Gerhard Waschler, Markus Sackmann (Bay. Wirtschaftsstaatssekretär), Landrat Franz Meyer und Gerhard Thiele (Präsident IHK Passau).

Trimodaler Ausbau soll Rolle als Logistikdrehscheibe stärken. / Bayernhafen-Geschäftsführer Zimmermann: " Wir rechnen täglich mit dem Planfeststellungsbescheid"

Passau. Der neue Bayernhafen Passau ist am heutigen Freitag offiziell eröffnet worden. Obwohl eine offizielle Betriebserlaubnis noch fehlt, übergab Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Markus Sackmann im Beisein von rund 120 Gästen mit einem symbolischen ersten Umschlag die zur trimodalen Schnittstelle ausgebaute Anlage ihrer Bestimmung. "Ich bin überzeugt, dass der Hafen nicht nur für die Stadt Passau, sondern auch für die ganze Region Impulse geben und Chancen eröffnet wird", sagte Sackmann in seiner Ansprache. Bisher konnten in Passau nur Güter zwischen Binnenschiff und LKW verladen werden, künftig ist auch ein Umschlag auf die Bahn möglich. Zwölf Millionen Euro investiert die Bayernhafe-Gruppe nach eigenen Angaben insgesamt in den Ausbau. Der erste Abschnitt des insgesamt 450 Meter langen Kais ist fertig gestellt, auf 275 Metern wurden zwei parallel verlaufende Gleise verlegt. Für einen direkten Anschluss an die neuen Ladegleise wurden bestehende Zuführungsgleise auf einer Länge von 125 Metern teilweise rückgebaut und verschwenkt. Die restlichen 175 Meter des neuen Kais werden bis Oktober fertig gestellt und asphaltiert. Die Trimodalität würde durch die direkte Anbindung des Kais an das Schienen- und Straßennetz gewährleistet, teilte der Bayernhafengruppe mit. Brisant scheint angesichts der feierlichen Eröffnung jedoch die Tatsache, dass dem Hafen eine offizielle Betriebserlaubnis noch fehlt. So berichteten heute verschiedene Medien, dass es die erforderliche Ausgleichsfläche, die bei Großprojekten wie dem Hafenausbau vorgeschrieben ist, noch gar nicht gebe. Wie die Passauer Neue Presse in ihrer aktuellen Ausgabe schreibt, habe die Bayernhafen-Gruppe zwar nach eigener Auskunft 1,7 Hektar Ausgleichsfläche in Passau und 6.000 Quadratmeter in der Donau geschaffen, als Ausgleichsfläche genehmigt sei dieser Grund jedoch noch nicht. „Alle Voraussetzungen für die Erteilung des Planfeststellungsbeschlusses wurden von der Bayernhafen GmbH & Co. KG erfüllt“, betont hingegen Bayernhafen-Geschäftsführer Joachim Zimmermann. Der naturschutzrechtliche Ausgleich erfolge gesetzeskonform, die Erteilung der Genehmigung sei eine reine Formsache. "Wir rechnen täglich mit dem Planfeststellungsbescheid", so Zimmermann weiter. Bestätigt wird die Klärung der noch offenen Fragen auch durch Passaus Oberbürgermeister Jürgen Dupper. "Ich bin zuversichtlich, dass sich die noch offenen Formalien des Planfeststellungsverfahrens innerhalb der nächsten Wochen einvernehmlich lösen lassen", sagte er. Dass der neue Bayernhafen Passau materiell-rechtlich genehmigt werden könne, stehe ohnehin seit Monaten fest. (stb)

MEISTGELESEN


KOMMENTARE

SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

WEITERLESEN



NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.