Interview: Bauunternehmen verlangen ein großes Maß an Flexibilität

Wie ist bei Kemna Bau die Logistik organisiert? Wir verfügen über einen kleinen Eigenfuhrpark, das Gros der Transporte übernehmen jedoch Spediteure, mit denen wir überwiegend seit Jahren zusammenarbeiten. Wonach wählen Sie die Dienstleister aus? Zunächst muss natürlich die nötige Lkw-Anzahl vorhanden sein, also etwa thermoisolierte Sattelkipper für den Asphalttransport. Daneben erwarten wir von den Spediteuren ein großes Maß an Flexibilität, schließlich kann sich die Situation auf der Baustelle schnell ändern, zum Beispiel witterungsbedingt. Der Dienstleister muss in der Lage sein, wenn nötig auch kurzfristig umzudisponieren. Reichen die Transportkapazitäten im Straßenbau aktuell aus? Die Kapazitäten sind sehr knapp, vor allem, wenn es mehrere Baustellen auf Autobahnen mit Wochenendsperrung gibt. Dann werden mitunter über 100 Lkw an einem Tag für eine Baumaßnahme benötigt, und große Fuhrunternehmen versorgen möglicherweise mehrere derartige Baustellen. Im letzten Jahr ist es vorgekommen, dass solche Aufträge nicht wie geplant abgewickelt werden konnten, weil das Transportvolumen knapp war. Ein Flaschenhals sind auf jeden Fall die Fahrer: Manche Fahrzeuge müssen aufgrund der Lenkzeiten doppelt oder sogar dreifach belegt sein. Hier das nötige Personal zu finden, ist schwierig. Zum anderen haben natürlich auch wir Probleme mit Staus. Wie läuft die Kommunikation mit den Spediteuren ab? Vieles wird noch kurzfristig per Anruf abgewickelt. Unsere Asphalttransporte allerdings versuchen wir durch GPS zu tracken und zu organisieren, das heißt, die Fahrer steuern zum Beispiel nach einer elektronischen Taktkarte die Mischanlage und die Baustelle an. So wird beispielsweise verhindert, dass alle Fahrer gleichzeitig Pause machen. Was würden Sie Spediteuren raten, die Kunden aus dem Straßenbau akquirieren wollen? Schauen Sie sich an, welche Baustellen lokal anstehen. Melden Sie sich bei den jeweiligen Bauunternehmen - per Fax oder E-Mail - und teilen Sie Ihre Kapazitäten mit. Die Nachfrage nach Transporten ist aktuell auf jeden Fall da. Und wir rechnen auch mindestens für die nächsten drei bis vier Jahre mit einer guten Perspektive.

Interview: Bauunternehmen verlangen ein großes Maß an Flexibilität

Checkliste: Worauf bei betriebsbedingten Kündigungen zu achten ist

Lieferkettengesetz

MEISTGELESEN

Mercedes-Benz baut einen Luxus-Unimog

DSV beginnt Integration der Schenker-Gesellschaften in Deutschland

Superpanther eTopas 600: Chinas E-Lkw erobert Europa

NEWSLETTER