Colbitz/Potsdam. In Sachsen-Anhalt beginnt am Mittwoch der Bau der Nordverlängerung der Autobahn 14 von Magdeburg nach Schwerin. Zum ersten Spatenstich bei Colbitz (Bördekreis) haben sich Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) angekündigt.
1,25 Milliarden Euro soll die 155 Kilometer lange Trasse kosten. Die Wirtschaft und Teile der Politik versprechen sich von dem Projekt erhebliche Standortverbesserungen für den Norden Sachsen-Anhalts. Außerdem soll eine bessere Anbindung Mitteldeutschlands an Nord- und Ostsee erreicht werden. Große Teile der A14 sollen bis 2020 fertig sein.
Von den 155 Kilometern entfällt mit 97 Kilometern der größte Abschnitt auf Sachsen-Anhalt. Durch Brandenburg gehen 32 Kilometer, 26 Kilometer führen durch Mecklenburg-Vorpommern. Für die Finanzierung wurde eine Vereinbarung zwischen dem Bund und den beteiligten Ländern getroffen.
Der erste, gut sechs Kilometer lange Abschnitt rund um Colbitz soll in gut zwei Jahren befahrbar sein. Er wird etwa 48,8 Millionen Euro kosten. Für das Teilstück müssen sechs Brücken gebaut werden. Die neue A14-Teiltrasse schließt nördlich von Wolmirstedt an die B189 an, führt westlich an Colbitz vorbei und ermöglicht nördlich von Colbitz wieder die Auffahrt auf die Bundesstraße.
Das Projekt ist umstritten: Umweltschützer halten den Bau der Autobahn für überflüssig und fordern stattdessen einen Ausbau des Schienengüterverkehrs. Auch von betroffenen Landwirten gab es Widerstand. Anlieger an der B189 warten dagegen schon lange darauf, dass der Lastwagenverkehr zwischen Mitteldeutschland und Ostsee nicht mehr an ihren Haustüren entlangfährt.
Anlässlich des Spatenstichs für eine Nordverlängerung der Autobahn A14 am Mittwoch im Bördekreis hat der Automobilclub ADAC eine Querverbindung zur A39 gefordert. Der Lückenschluss der A14 sei ein wichtiger, aber nur erster Schritt zur Förderung der Wirtschaft in Sachsen-Anhalt, teilte der Verband mit. (dpa)