London/Berlin. Das Management bereite das Unternehmen auf diesen Schritt in der ersten Hälfte 2008 vor, sagte Mehdorn der „Financial Times“ (Montag). Er sei zu „80, vielleicht 90 Prozent“ sicher, dass bis zum Herbst Einigkeit über die Details des Gesetzgebungsverfahrens erzielt werden könne. Der 64-Jährige gab zudem zu erkennen, dass er über seinen bis Mitte 2008 laufenden Vertrag hinaus im Amt bleiben könnte. Sollte ihn der Aufsichtsrat fragen, weiterzumachen, würde er darüber „ernsthaft nachdenken“. Mehdorn bekräftigte das Interesse des Konzerns an einem Einstieg bei der landeseigenen Hamburger Hafengesellschaft HHLA. Die Bahn sei aber nicht bereit, „exorbitante Preise“ zu zahlen. Wenn Hamburg strategisch denke, entschiede sich die Stadt für die Bahn. „Wenn sie nur auf den Preis schaut, dann nicht“, sagte Mehdorn. Der Bahnchef wandte sich gegen Vorwürfe, das deutsche Schienennetz unzureichend in Stand zu halten. Wenn es irgendjemanden gebe, der an einem guten Netz interessiert sei, sei es die Bahn. Auch wenn es „einige Bürokraten“ behaupteten, werde das Netz nicht vernachlässigt. Sicherheitsmängel gebe es nicht. Der Bundesrechnungshof hatte in einem vor einigen Tagen bekannt gewordenen Berichtsentwurf auf Mängel im 34.000 Kilometer langen Netz hingewiesen.
Bahnchef Mehdorn setzt auf Börsengang in der ersten Hälfte 2008
Bahnchef Hartmut Mehdorn setzt trotz der anhaltenden politischen Debatte auf einen baldigen Börsengang des bundeseigenen Konzerns.