Paris. Nach neun Tagen Dauer und neuerlichen hohen Verlusten für den Bahnfrachtsektor ist der Streik bei der französischen Staatsbahn SNCF und im öffentlichen Nahverkehr in Frankreich fürs Erste beendet worden. Gegen den erklärten Willen großer Teile der Basis zeigten sich die Gewerkschaften schließlich zu Verhandlungen mit der französischen Regierung und den betroffenen Unternehmen bereit. Für die kommenden vier Wochen werden die Streiks vorerst ausgesetzt. Die Arbeitnehmerorganisationen wollen jedoch jederzeit zu neuen Ausständen oder Warnstreiks aufrufen, wenn der Verhandlungsverlauf nicht ihren Erwartungen entspricht. Kernpunkt des Konflikts ist das Vorhaben der Regierung, den Renteneinstieg nach 40 Jahren Beitragszahlung für alle Beschäftigten festzuschreiben und damit die bisherigen Sonderregelungen im öffentlichen Sektor zu beenden. Das französische Wirtschaftsministerium bezifferte die Streikkosten für die Volkswirtschaft auf insgesamt 3,6 Milliarden Euro, die SNCF-Bahnfrachtsparte Fret geht alleine von Verlusten in Höhe von 80 Millionen aus. Der Streik hätte die hoffnungsvolle Entwicklung seit Jahresbeginn wieder zunichte gemacht, so Fret SNCF. (jb)
Bahn-Streik in Frankreich ausgesetzt
Gewerkschaften stimmen vierwöchiger Verhandlungspause zu: SNCF-Frachtsparte beziffert Streikverluste auf rund 80 Millionen Euro